(= kurzfristiges Gleichgewicht, short run equilibrium) Zustand, in dem zwar die Transaktionspläne der Wirtschaftssubjekte für die laufende Periode miteinander kompatibel sind (Angebot und Nachfrage stimmen für alle in der laufenden Periode gehandelten Güter überein), in dem aber die für zukünftige Perioden individuell geplanten Transaktionen unvereinbar sein können. Im Gegensatz zu Modellen des intertemporalen Gleichgewichts versuchen Modelle des temporären Gleichgewichts dem Umstand Rechnung zu tragen, dass es für die meisten Güter und Dienste keine Terminmärkte gibt. Die von den einzelnen Wirtschaftssubjekten aufgestellten Wirtschaftspläne für zukünftige Perioden müssen sich daher auf Erwartungen stützen (insbes. bezüglich zukünftiger Preise), die sich zwar an beobachteten Marktsignalen der laufenden und vergangener Perioden orientieren können, die sich aber in späteren Perioden als falsch herausstellen können. Temporäre Gleichgewichte können sowohl kompetitive Gleichgewichte sein, d.h. solche, bei denen die individuellen Wirtschaftspläne lediglich durch Preissignale koordiniert werden, als auch Rationierungsgleichgewichte, bei denen neben Preisinformationen auch mengenmäßige Restriktionen (Obergrenzen für Käufe und Verkäufe) in den individuellen Optimierungskalkülen berücksichtigt sind und eine Kompatibilität der individuellen Pläne ermöglichen. Bezeichnet in einer Volkswirtschaft mit n Wirtschaftssubjekten a das beobachtbare Marktsignal (Preise und gegebenenfalls Mengenrestriktionen) der laufenden Periode, z; (a) den Vektor der Uberschußnachfragen des i-ten Wirtschaftssubjekts nach Gütern der laufenden Periode und z?(a) den Vektor der Überschußnachfragen des i-ten Wirtschaftssubjekts nach Gütern zukünftiger Perioden, so muss in einem temporären Gleichgewicht die Bedingung $°_ z; (a) = 0 erfüllt sein, während sich die Pläne z(a), zz(a), ..., zn(a) als inkompatibel herausstellen können. Literatur: Grandmont, J.-M. (1987). Grandmont, J.-M. (1982). Hicks, J.R. (1946)
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