Zusammensetzung der zur Durchführung eines Produktionsprozesses während einer Periode benötigten Zwischenprodukte (Vorleistungen) nach ihrer Herkunft aus den verschiedenen Liefersektoren. Sie wird beschrieben durch einen Spaltenvektor von Inputkoeffizienten. Stehen in der gleichen Periode in einem Sektor zur Erzeugung eines Gutes oder Güterbündels mehrere Produktionsverfahren zur Verfügung, so können diese sich (neben ihrem spezifischen Verbrauch an primären Inputs) durch ihre Vorleistungsstruktur voneinander unterscheiden. In diesem Falle ist es möglich, einen Produtrtionsprozess (mit der für ihn charakteristischen Inputstruktur) durch einen anderen zu ersetzen (Prozeß-substitution), um knappere (teurere) Inputs durch einen oder mehrere andere (billigere) auszutauschen oder ersatzlos einzusparen. Anhand eines Optimierungskriteriums und etwaiger weiterer Restiktionen kann in diesem Falle eine Auswahl des jeweils gün- stigsten Produktionsprozesses erfolgen (Lineare Programmierung). Änderungen der bei einer Produktionsaktivität verwendeten Vorleistungsstruktur im Zeitablauf ergeben sich als Reaktion auf Veränderungen der Relationen der Inputpreise und veränderte technische Möglichkeiten der Herstellung. Sie sind eine der Erscheinungsformen des technischen Fortschritts, wenn in einer Periode je Einheit Output zumindest ein Input vermindert oder durch einen billigeren ersetzt wird, und eine der Ursachen für Veränderungen der Nachfragestruktur. Die zielgerechte Beeinflussung der angewendeten Produktionsprozesse ist eine der Aufgaben der Technologie- und der - Umweltschutzpolitik.
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