Die Verteilung von Warenproben ist eine Form der Verbraucher-Promotion, bei welcher der Verbraucher das tatsächliche Produkt in Form einer regulären oder speziellen Packungsgröße kostenlos ausgehändigt bekommt. Der Verbraucher soll auf diese Weise - möglichst positive - Produkterfahrungen sammeln. Warenprobenverteilungen können in verschiedenen Arten durchgeführt werden: Haus-zu-Haus-Verteilung, Postverteilung, Probenverteilung am POP (Propagandistin), Probenverteilung über ein anderes Produkt (z.B. Geschirrspülmittel in Geschirrspülmaschinen), Print-Media-Sampling (Verteilung durch Einklebung in Druckmedien, z. B. bei Parfüms, Hautcremes etc.), Zielgruppen-Sampling (z.B. Babyproduktproben im Krankenhaus), Probenverteilung auf Antwortkarten und Probenverteilung an öffentlichen Plätzen (z. B. Verteilung von Zigarettenproben in der Gastronomie). Die Menge, Größe bzw. Stückzahl von Warenproben muss eine angemessene Erprobung zulassen. Der BGH erklärte eine Verteilung von Packungen, die zwar kleiner als die Originalpackung sind, deren Inhalt aber erheblich über einer angemessenen Erprobungsmenge liegt, für wettbewerbswidrig. Die Verteilung der Originalpackung kann dagegen gerechtfertigt sein, wenn sie zur sachgerechten Erprobung erforderlich ist. Dieselben Bestimmungen gelten auch für Dienstleistungsproben. Der Zweck von Warenproben ist es, bei potentiellen Kunden Aufmerksamkeit für neue Produkte zu erregen und eine Erprobung zu ermöglichen. Der Erprobungszweck ist das Abgrenzungskriterium zum Werbegeschenk und zur Zugabe. Warenmuster sind der Information des Kunden dienende Gegenstände, die in ihrer Zusammensetzung und Gestalt, nicht immer in der Größe, einem angebotenen Produkt entsprechen. Potentielle Kunden bekommen dadurch einen Eindruck von dessen Beschaffenheit und Ausstattung. Ein Einsatz von Warenproben erfolgt i. d. R. während des Persönlichen Verkaufs durch die Verkaufsorgane in Form von Musterbüchern etc. Endverbraucherproben werden teils durch Massenmedien, teils durch den Handel, teils durch spezielle Verteilerorganisationen, z.B. für bestimmte Zielgruppen wie junge Mütter, vertrieben. Die Verteilung durch Propagandisten, etwa im Rahmen von Degustationen, kann sehr aufmerksamkeitsstark und damit auch erfolgreich sein, erfordert aber einen hohen Zeit- und Personalaufwand. /
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