Empfehlungen
A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z  
  Home Top 10 Fachbereiche News Hilfe & FAQ
 

Yield-Pricing

Das Yield-Pricing (Yield-Management; Revenue-Management) beinhaltet eine Weiterentwicklung der Gedanken der zeitlichen   Preisdifferenzierung für Dienstleistungsunternehmen wie Fluglinien: Hier verfügt der Anbieter über kurzfristig nicht veränderbare Gesamtkapazitäten (Sitzplätze in einem Flug­zeug), wobei die Grenzkosten einer Leistungseinheit unterhalb der Kapazitätsgrenze gering sind. Zu­dem existieren Nachfragersegmente mit unterschiedlicher   Preiselastizität und spezifischem Bu­chungsverhalten: Nachfrager (z.B. Privatreisende), die bereits lange im voraus einen Flug buchen, sind preissensibler als Kunden (z.B. Geschäftskunden), die mit geringerem zeitlichen Vorlauf ein Ticket er­werben. Zielsetzung des Anbieters ist es, seine vorhandene Kapazität möglichst auszulasten, um sich keine Umsätze durch „leere Plätze” entgehen zu lassen, aber zugleich die Kapazitätseinheiten nicht mit wenig zahlungsbereiten Kunden „überzubelegen”, um dann zahlungskräftigere Nachfrager abweisen zu müssen. Kern des Yield-Managements ist eine virtuelle Aufteilung der Gesamtkapazität in einzelne Kapazitäts­kontingente. So werden in einem Flugzeug mit 300 Sitzplätzen 100 Plätze für die Business-Class (420 E) reserviert, 150 Plätze für die Economy-Class (330 E) und 50 Plätze für den Holiday-Tarif (180 E). Sind die Tickets für den günstigen Holiday-Tarif (180 E) bereits verkauft, muss der Kunde zum höheren Tarif buchen. Später buchende Kunden, die zugleich eine tendenziell höhere maximale Zahlungsbereitschaft besitzen, müssen folglich höhere Preise bezahlen. Dadurch schöpft der Anbieter die  Konsumentenrente der Nachfrager stärker als bei einem Einheitspreis ab. Zudem verleihen sehr preisgünstige Tarife dem gesamten   Preissystem ein vorteilhaftes   Preisimage. Analog kann ein Frühbucherrabatt gewährt werden, wenn der Nachfrager bis zu einem bestimmten Zeitpunkt vor der Leistungserbringung gebucht hat. Dies spricht preissensible Marktsegmente an. Da­nach erfolgt ein Verkauf der Dienstleistung zum Normalpreis. Sind kurz vor der Leistungserbringung noch freie Kapazitätseinheiten verfügbar, werden sie mit starkem Preisnachlass (last-minute-Angebote) verkauft, um noch Nachfrage zu generieren, da jeder Verkaufspreis über den Grenzkosten den Gewinn im Vergleich zu einer frei gebliebenen Kapazitätseinheit erhöht. Siehe auch  Preispolitik (mit Literaturangaben).

Literatur: Pechtl, H. (2005): Preispolitik, Stuttgart. Tscheulin, D. K. / Lindenmeier, J. (2003): Yield­Management — Ein State-of-theArt, in: Zeitschrift für Betriebswirtschaft, (Z113), Vol. 73, S. 629-662.

Vorhergehender Fachbegriff: Yield-Management | Nächster Fachbegriff: Yield-Spread-Analyse



  Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken

   
 
 

   Weitere Begriffe : Konfessionelle Presse | Strukturelles finanzielles Gleichgewicht | interpretierende Bezugssysteme

   Praxisnahe Definitionen

Nutzen Sie die jeweilige Begriffserklärung bei Ihrer täglichen Arbeit. Jede Definition ist wesentlich umfangreicher angelegt als in einem gewöhnlichen Glossar.

  Marketing

  Definition

  Konditionenpolitik

   Fachbegriffe der Volkswirtschaft

Die Volkswirtschaftslehre stellt einen Grossteil der Fachtermini vor, die Sie in diesem Lexikon finden werden. Viele Begriffe aus der Finanzwelt stehen im Schnittbereich von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre.

  Investitionsrechnungen

  Marktversagen

  Umsatzsteuer

   Beliebte Artikel

Bestimmte Erklärungen und Begriffsdefinitionen erfreuen sich bei unseren Lesern ganz besonderer Beliebtheit. Diese werden mehrmals pro Jahr aktualisiert.

  Cash Flow

  Bausparen

  Fremdwährungskonto


     © 2023-2024 Wirtschaftslexikon24.com       All rights reserved.      Home  |  Datenschutzbestimmungen  |  Impressum  |  Rechtliche Hinweise
Aktuelles Wirtschaftslexikon