ist eine Form der Vorkalkulation, die bei langfristiger Fertigung vorgenommen wird. Sie wird nach Eingang der Kundenaufträge erstellt und dient nur der Angebotspreisfindung (z.B. im Baugewerbe für Submissionen). Die Angebotskalkulation ist relativ wenig differenziert; da sie jedoch die Basis des Angebotspreises ist, ist eine weitgehende Betragsgenauigkeit erforderlich. Der aufgrund der Angebotskalkulation ermittelte Preis ist im allgemeinen ein Kompromiß zwischen Selbstkostenpreis und Marktpreis unter Beachtung der Preisuntergrenze.
Am Beginn der Angebotskalkulation steht die technische Vorkalkulation, bei der die zu erwartenden Verbrauchsmengen der Produktionsfaktoren ermittelt werden. Problematisch ist dies bei Gütern, die zum ersten Mal in die Produktion aufgenommen werden. Hilfsmittel der technischen Vorkalkulation sind u.a. Rezepte, Stücklisten, Arbeitspläne. An die mengenmäßige Verbrauchsermittlung schließt die kaufmännische Vorkalkulation an, die die Mengenangaben zu bewerten hat. Die Verwendung von Tages- oder Festwerten hilft, das gerade bei langfristiger Fertigung bedeutsame Prinzip der Substanzerhaltung zu erfüllen. Ein besonderes Problem der wirtschaftlichen Vorkalkulation ist die Verrechnung der Gemeinkosten. Hier ist der erwartete Beschäftigungsgrad maßgebend, weshalb meist Normaloder Plangemeinkostenzuschläge verwendet werden. Weitere wesentliche Kostenarten, die zu berücksichtigen sind, sind die Kosten der Zahlungs- und Lieferungsbedingungen (z.B. Frachten, Garantien, Zinsen) sowie die kalkulatorischen Wagniskosten.
Vorhergehender Fachbegriff: Angebotsimage | Nächster Fachbegriff: Angebotskonkurrenz
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|