[s.a. Marktforschung] Für den erfolgreichen Aufbau und die Abwicklung des Auslandsgeschäftes sowie für die auf Dauer angelegte Bearbeitung ausländischer Märkte sind Außenhandelsinformationen unentbehrlich. Jedes aktive Auslandsmarketing setzt Außenhandelsinformationen voraus, die zuverlässig, aktuell und hinreichend ausführlich sind. Zwar werden auch bei einer nationalen Marktbearbeitung weitreichende Informationen benötigt, bei internationaler Unternehmenstätigkeit sind jedoch noch weitere Faktoren zu berücksichtigen und zu erfassen.
Dabei können die Informationsbereiche in fünf Kategorien eingeteilt werden (vgl. Meissner, 1995, S. 112ff.; Schulz-Rinne, 1989, Sp. 103):
1. Kundenverhalten
Viele Aspekte des Verhaltens oder der Einstellung der Konsumenten, die dem anbietenden Unternehmen im nationalen Markt selbstverständlich sind, müssen im Internationalen Marketing erst durch Marktforschung geklärt werden. Unter anderem müssen zur Segmentierung der jeweiligen Märkte (Marktsegmentierung) sowie zur optimalen Marktbearbeitung spezifische Daten häufig selbst erhoben werden (vgl. Tietz, 1989, Sp. 1454ff.).
2. Länderanalysen
Bei der Länderanalyse sind sowohl die Länderrisiken als auch andere Aspekte (z.B. Wirtschaftskonjunktur) zu untersuchen. Zudem ist das jeweilige Wirtschafts- und Steuerrecht einer detaillierten Analyse zu unterziehen.
3. Branchenberichte (Branchenanalyse) Neben den Länderanalysen ist auch eine differenzierte Betrachtung der interessierenden Branche in den jeweiligen Teilmärkten der Welt erforderlich, um zugleich ihre Entwicklungschancen zu beurteilen.
4. Wettbewerbsinformationen
Besonders relevant für die Bearbeitung eines ausländischen Marktes sind Informationen, die das Wettbewerbsumfeld betreffen. Dazu gehören z.B. die Wirtschaftsstruktur und die Marktverhältnisse. Aber auch Fragen des weiteren Umfelds, z.B. ta-rifäre und nicht-tarifäre Handelshemmnisse sind in diesem Zusammenhang zu ergründen.
5. Technologieinformationen.
Für das strategische Internationale Marketing benötigen Unternehmen oftmals Technologieinformationen. Die unterschiedlichen technischen Niveaus bzw. die unterschiedliche technische Verfügbarkeit von Produkten, Verfahren oder Dienstleistungen können als wesentlicher Faktor für wirtschaftliche Entwicklungs- und Transferprozesse gesehen werden. Die Beurteilung der Wettbewerbssituation in einzelnen Märkten und der Ein-fluss des Wettbewerbs muss deshalb im Zusammenhang mit den entsprechenden Technologieinformationen erfolgen.
Viele der benötigten Informationen können von bestehenden Einrichtungen bezogen werden (Außenhandel (s), Institutionen des). Neben diesen müssen auch eine Reihe von Daten primärstatistisch erhoben werden, die auf das spezielle Unternehmen zugeschnitten sind (vgl. Tietz, 1989, Sp. 1454E).
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