Der Außenwert ist der Wechselkurs der inländischen Währung in Relation zu einer bestimmten ausländischen Währung oder in Relation zu mehreren ausländischen Währungen. Zum Zweck der Messung des Aussenwerts der inländischen Währung können die ausländischen Währungen in einem (z.B. entsprechend den Aussenhandelsanteilen gewichteten) Währungskorb zusammengefasst werden. Der reale Aussenwert ist — ausgehend von den nominellen Wechselkursen — um die jeweilige Rate der Geldwertentwicklung (i.A. um die Inflationsrate) der beteiligten Währungen/Länder bereinigt.
Wert einer Währung (z.B. des Euro) zu einer anderer Währung (z. B. zum US-$), wie er sich durch den jeweiligen Wechselkurs ergibt. So bekam man zum Zeitpunkt 1 für 1 € L18 US-$ - also: Außenwert des Euro = 1.18 US-$. Zum Zeitpunkt 2 hatte sich die Situation geändert: Für 1 € bekam man nur noch 1.06 US-$: der Außenwert des Euro verringerte sich also in der Zeitspanne um 10.17% 2. Über den Wechselkurs umgerechnete Kaufkraft einer Währung im Ausland. Kann man sich z.B. für 100.-E, die man zum bestehenden Wechselkurs in US-$ umgewechselt hat, in den USA mehr Güter kaufen als für die 100 in Deutschland, dann ist der Außenwert des Euro höher als der Binnenwert. Stimmen Binnen- und Außenwert hingegen überein, dann entspricht die Währung der Kaufkraftparität.
Wert der Landeswährung (in der Regel auf Basis eines Index) gegenüber einem Korb von ausländischen Währungen. Dabei wird aus den bilateralen Außenwerten ein gewogenes geometrisches Mittel (gewichtet mit jeweiligen Handelsvolumina) berechnet (effektiver Wechselkurs). Die Deutsche Bundesbank bestimmt den so gewogenen Außenwert der DEM regelmäßig gegenüber den Währungen von 18 Industrieländern und den Währungen der am Europäischen Währungssystem (EWS) beteiligten Staaten.
Siehe auch Binnenwert.
Wechselkurs in Mengennotierung (z.B. US-Dollar/DM, US-Dollar/Euro), so dass ein höherer Wert einer Aufwertung der betrachteten Währung entspricht. In einem System fester Wechselkurse ist mit der Festlegung des Außenwerts der eigenen Währung gegenüber einer Leitwährung auch gleichzeitig der Außenwert gegenüber den sonstigen Währungen bestimmt. Bei mehr oder minder freiem Floaten kann dagegen der Außenwert der eigenen Währung nur gegenüber einer einzigen Referenzwährung festgelegt werden, während gegenüber Drittwährungen gleichzeitig Auf- und Abwertungen stattfinden können, sofern diese gegenüber der Referenzwährung wiederum schwanken. Aus diesem Grund entstand das Bedürfnis nach der Ermittlung eines sog. effektiven Wechselkurses, der den Außenwert gegenüber einem gewogenen Durchschnitt von anderen Währungen angibt. Der effektive Außenwert einer Währung i ergibt sich nach der Formel wobei we; = effektiver Außenwert der Währung i, wi = Außenwert der Währung i gegenüber der Währung j, ai = Gewicht der Währung j. Die Summe der Gewichte ist gleich Eins. Gewöhnlich verwendet man als Gewichte die Anteile des Außenhandels zwischen Land i und Land j am gesamten Außenhandel des Landes i. Je nach Abgrenzung der einbezogenen Lander ergeben sich somit unterschiedliche Außenwerte. Üblicherweise wird der effektive Außenwert als Indexzahl mit der Basis 100 angegeben, so dass lediglich die Veränderung des Außenwerts gegenüber der Basisperiode ersichtlich ist. Durch Ausschaltung der unterschiedlichen Inflationsraten zwischen den Ländern i und j kann man einer Währung i ermitteln. Die Deutsche Bundesbank veröffentlichte seit 1973 in ihren Monatsberichten Berechnungen des nominalen und realen Außenwerts der DM, zuletzt (Nov. 1998) gegenüber 18 Industrieländern und einem erweiterten Kreis von 38 Ländern. Mit Beginn der Europäischen Währungsunion am 1.1.1999 mit dem Euro als gemeinsamer Währung hat sie die Berechnung des Außenwerts der DM aufgegeben und ermittelt künftig einen Euro-Außenwert. Literatur: Gandolfo, G. (1986)
der Währung. Kaufkraft einer über den Wechselkurs ausgedrückten inländischen Währungseinheit im Ausland. Langfristig betrachtet gleichen sich bei Freihandel Binnen- und Außenwert einer Währung tendenziell an. Kurz- und mittelfristig betrachtet gibt es Abweichungen. Dann ist eine Währung überbewertet oder unterbewertet; dies führt zur Abwertung oder Aufwertung der Währung. Binnen- und Außenwert einer Währung sind gleich groß, wenn der Wechselkurs mit der Kaufkraftparität übereinstimmt. Die Deutsche Bundesbank veröffentlicht laufend (in den Monatsberichten) die dem Außenwert entsprechenden effektiven Wechselkurse für den Euro und ausgewählte fremde Währungen; in Indexform). http://www.bundesbank.de
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