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Kaufkraft

beschreibt
1. die Gütermenge, die man für eine Geldeinheit kaufen kann; -~ Preisniveau,
2. die Möglichkeit eines Wirtschaftssubjektes (z. B. eines Haushaltes), marktwirksame Nachfrage zu entfalten.

Bezeichnung für die grundsätzliche Möglichkeit, Güter mit Geld erwerben zu können. Die Kaufkraft kann man nur in zeitlicher Entwicklung (Binnenwert des Geldes) oder im Ländervergleich (Außenwert des Geldes) messen. Sie entwickelt sich umgekehrt (reziprok) zur Inflation.

des Geldes ist diejenige Menge an Gütern und Dienstleistungen, die mit einer Wahrungseinheit gekauft werden kann (Geldwert). Demnach steigt die Kaufkraft mit sinkendem Preisniveau und umgekehrt. Die Kaufkraft von Personen hängt im wesentlichen von deren Einkommen (Kaufkraft = Einkommen - Sparen + Vermögensverzehr + Kredite) und dem Geldwert ab.

In der sozialistischen Wirtschaftslehre: Die Kaufkraft des Geldes gibt an, wie viele Güter man für eine bestimmte Menge Geld erhält.

Sie ist einer der wichtigen Indikatoren für historische, regionale und internationale Vergleiche von Wirtschaftsentwicklungen.

Die Kaufkraft ist der ausgabefähige Geldbetrag, den Konsumenten für Konsumzwecke zur Verfügung haben. Sie ist ein wesentlicher Ansatzpunkt der Bedarfsforschung und Grundlage zur Bestimmung des Marktpotenzials. Die verfügbare Kaufkraft ergibt sich aus dem Einkommen einschließlich des Vermögensverzehrs, erhöht um die Kreditaufnahme für Konsumzwecke, vermindert um die Kreditrückzahlungen. Subtrahiert man von der verfügbaren Kaufkraft die Sparbeträge, so ergibt sich die realisierte Kaufkraft.

Die Kaufkraft wird i.d.R. indirekt über Indikatoren gemessen, wobei man meist auf sekundärstatistische Daten zurückgreift. So wird zur Ermittlung der verfügbaren Kaufkraft vielfach auf Daten der Lohn- und Einkommensteuerstatistik und zur Ermittlung der realisierten Kaufkraft auf Daten der Umsatzsteuerstatistik zurückgegriffen. Abgesehen von den Problemen und Ungenauigkeiten der Steuererfassung liegen so zwar Daten über Einkommen und Umsätze vor, es fehlen aber weitgehend entsprechende Daten über das Sparen und die Kreditaufnahme und -rückzahlung.

Als Kaufkraftindikatoren werden auch das Bruttosozialprodukt als hoch aggregierte Größe und Bestandszahlen herangezogen. Als Bestandsgrößen werden etwa die Zahl der Pkws oder der Telefonanschlüsse verwendet. Solche Größen können aber keine Aussage über die absolute Höhe der Kaufkraft geben, sondern lassen höchstens Rückschlüsse auf regionale Verteilungen oder zeitliche Veränderungen zu. Zur Ermittlung der regionalen Unterschiede werden vielfach so genannte Kaußiraft-kennziffem eingesetzt.

Menge an Gütern und Dienstleistungen, die man für eine Einheit einer Währung kaufen kann. Ausdrucksform des Geldwerts. Gemessen für eine Volkswirtschaft meist anhand von Indizes, z. B. Index der Verbraucherpreise, Lebenshaltungskostenindex u.a. Veränderungen der Kaufkraft resultieren aus Geldentwertung (Inflation) bzw. Deflation.

des Geldes gibt den realen Gegenwert jeder einzelnen Geldeinheit (Tauschwert des Geldes) auf dem Gütermarkt an, der sich aus dem Zusammentreffen von nominaler Güternachfrage Yd und realem Güterangebot ys ergibt. Da der in Mengeneinheiten gegenwärtig verfügbarer Güter ausgedrückte Realwert des Geldes um so niedriger (höher) ist, je höher (niedriger) jeder einzelne Güterpreis bzw. der Preisindex eines mengenmässig fixierten Güterbündels ausfällt, steht die Kaufkraft des Geldes 1/P1 in einem reziproken Verhältnis zum jeweiligen Preisindex P . Die als aktueller Tauschwert aufzufassende Kaufkraft des Geldes auf dem Gütermarkt ist streng genommen nicht zu verwechseln mit dem Marktwert des Geldes 1/P, der sich schon vorweg beim Zusammentreffen von nominalem Geldangebot Ms und realer Geldnachfrage md auf dem Geldmarkt bildet und dem reziproken Wert des Preisniveaus P entspricht. Wenn sich bei Inflation erst das Preisniveau und dann auch diverse Preisindizes fortlaufend erhöhen, dann hinkt der Kaufkraftschwund (Tauschwertschwund) stets hinter dem Marktwertschwund des Geldes hinterher, weil sich die Stromgrössen auf dem Gütermarkt (und damit der Preisindex P1) langsamer an monetäre Störungen anpassen als die Bestandsgrössen auf dem Geldmarkt (und damit das Preisniveau P). Im langfristigen Gleichgewicht auf Geld- und Gütermärkten stimmen jedoch beide Formen des Geldwertschwundes überein.               

Geldbetrag je Einwohner oder Haushalt, der für konsumtive Zwecke in einem bestimm­ten Zeitraum zur Verfügung steht. Zur Berechnung der Kaufkraft wird auf Basis der Einkommensstatistik folgendes Be­rechnungsschema verwendet: Verfügbares Einkommen = Bruttoeinkommen + Ver­mögensverzehr + Kreditaufnahmen - Steu­ern - Sparbeiträge - Schuldentilgung. Für die einzelhandelsrelevante Kaufkraft werden darüber hinaus nicht-einzelhandels- relevante V erbrauchsausgaben (z. B. für Mie­te, Versorgungsleistungen, Versicherungen, Reiseausgaben etc.) abgezogen. Die sich da­raus ergebende Summe entspricht im allge­meinen etwa 50% der Einkommen. Als frei verfügbare („vagabundierende“) Kaufkraft bezeichnet man den Teil des Einkommens, der nicht für bestimmte elementare Bedarfe „verplant“ ist und für verschiedene Güterar­ten verwendet werden kann. Als Kaufkraftströme einer Region werden die Ausgaben der Bewohner der Teilgebiete dieser Region in den Einzelhandelsbetrieben der einzelnen Teilgebiete verstanden. Dabei lassen sich auch branchenspezifische Analy­sen durchführen (Standort im Handel). Eine weitere Quelle zur Bestimmung der Kaufkraft stellt die Mehrwertsteuer-Statistik dar. Aussagefähige Statistiken, z.B. Kauf- kraftkennzahlen und Kaufkraftkarten wer­den auch von verschiedenen Marktfor­schungsgesellschaften, z.B. von der GfK oder von Nielsen, im jährlichen Turnus erstellt.

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