Bezeichnung für Anleihen, die im Rahmen der Brady Initiative zur Verbriefung von Problemschulden von Entwicklungsländern aufgelegt wurden. Die wertpapiermäßige Unterlegung (Securitisation) wurde vollzogen, indem notleidende Kredite mit einem Abschlag in im Regelfall längerfristige Anleihen verwandelt werden. Die Höhe des Abschlags richtet sich nach der Höhe des Kreditrisikos und der Kreditlaufdauer. Grundsätzlich sind Brady-Bonds als ausgesprochen risikoreiche Anlagemöglichkeit anzusehen, finden aber zunehmend wegen ihrer hohen Effektivverzinsung ein zunehmend reges Interesse. So wird geschätzt, daß ca. 10 - 15 % dieser Bonds in den Beständen institutioneller Anleger liegen. Brady-Bonds werden von den Investoren dann besonders präferiert, wenn sie als Floating Rate Notes in Form einer Step Up Issue konzipiert sind.
Bei den Schuldenregelungen im Rahmen der Brady-Initiative aufgelegte Anleihen, Discount Bonds und Par Bonds sind die beiden Grundformen. Die Discount Bonds waren ein Instrument zur Schuldenreduktion (Umtausch in Neuschulden mit Nachlaß auf die problembehafteten Altschulden, marktnahe Zinsen), die Par Bonds zur Schuldendienstreduktion (Umtausch zu pari, Nachlaß bei den Zinsen). Brady Bonds haben lange Laufzeiten (Discount und Par Bonds in der Regel von 30 Jahren); die Tilgung und -zum Teil - die Zinszahlungen sind in den meisten Fällen durch bei Treuhändern hinterlegte Guthaben der Schuldnerländer abgesichert.
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