(Cash Flow ROI, CFROI) Diese Zielkennzahl kann gebildet werden innerhalb der Jahresplanung. Dann wäre das Bruttobetriebsergebnis / EBIT (= Earnings Before Interest and Taxes) zu beziehen auf das investierte Vermögen (capital employed im Sinn der total assets). Dies ist so wie hier definiert der Return on Investment als Start auch hinein in den ROI-Stammbaum. Fügt man jetzt das Budget der jährlichen Abschreibungen dazu, so entsteht der CFBIT - Cash Flow Before Interest and Taxes. Bezogen auf dieselbe Basis investiertes Vermögen entsteht der CFROI als stärker auch finanzorientierte Kennzahl.
Eine Alternative besteht darin, den künftigen Cash Flow auf heute abzuzinsen. Der so bezeichnete CFROI entspricht der IRR - Internal Rate of Return oder auf deutsch interner Zinsfuss. Also welcher Abzinsungssatz entsteht, wenn man einen Gegenwartswert der künftigen Cash Flows bildet und diesen vergleicht mit dem investierten Vermögen. Dagegen stünde der Kapitalkostensatz (WACC), und die Frage kann beurteilt werden, ob man nun im so definierten CFROI über, gleich oder unter dieser Kapitalkostenrate herauskommt. Welcher spread - Spannweite - entsteht. Ist der spread + oder -; je nachdem wird von Wert schaffen oder Wert vernichten geredet.
Beim capital employed ist die Frage, ob das formuliert sein soll im Sinn der total assets, des betriebsnotwendigen Vermögens also, oder ob - wie oft in amerikanischen Beispielen - saldiert werden soll beim Umlaufvermögen zu einem Working Capital; dabei sind das zinslose Fremdkapital wie Verbindlichkeiten für Lieferungen und Leistungen oder Anzahlungen von Kunden abgezogen. (Diese Lösung erscheint für das Asset-Management weniger brauchbar, weil dann auch die Aktivseite der Bilanz saldiert ist und bestimmte Positionen dann nicht diskutiert zu werden brauchen wie z.B. Läger oder Forderungen.) Bei der Periode, in der die Abzinsung angesetzt ist, lautet die Empfehlung von the normal life of assets.
ist eine wertorientierte Rentabilitätskennzahl auf Cash Flow-Basis. Das Grundmodell der Kennzahl CFROI wurde von Mitarbeitern der Boston Consulting Group im Rahmen ihrer Tätigkeit als Unternehmensberater entwickelt. Ziel ist die Bestimmung der Rentabilität des operativen Geschäfts eines gesamten Unternehmens oder einzelner Geschäftsbereiche. Der CFROI basiert auf der internen Zinsfussmethode. Bei der Ermittlung des CFROI wird das gesamte Unternehmen (bzw. die betrachteten Geschäftsbereiche) wie ein einziges Investitionsobjekt behandelt, das sich aus einer Anfangsauszahlung im Betrachtungszeitpunkt t=0 und den Zahlungsüberschüssen in den Zeitpunkten t = 1. ...,T zusammensetzt. Die Anfangsauszahlung wird durch die Bruttoinvestitonsbasis (BIB) repräsentiert; die Brutto Cash Flows (BCF) und der Nettowert der nicht abschreibbaren Aktiva stellen die Zahlungsüberschüsse dar. Der CFROI ist der Interne Zinsfuss dieser Zahlungsreihe. Er misst, wie viel Cash Flow während der durchschnittlichen Nutzungsdauer auf das eingesetzte Kapital zurückfliesst, indem die abgezinsten Zahlungsüberschüsse zu dem gebundenen Kapital (=Bruttoinvestitionsbasis) in Beziehung gesetzt werden. Vereinfacht ausgedrückt stellt der CFROI die Rendite dar, die die Brutto Cash Flows auf die Bruttoinvestitionsbasis erwirtschaften. Die Ermittlung des CFROI erfolgt in zwei Schritten: Zunächst werden die in den CFROI eingehenden Basiszahlen ermittelt und im Anschluss daran wird mit Hilfe der Basiszahlen die Kennzahl CFROI bestimmt. Um zusätzlichen Unternehmenswert zu schaffen, muss der CFROI grösser sein als die gewichteten Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital, siehe WACC): CFROI > WACC. In einem Unternehmen bzw. Geschäftsbereich wird somit dann ein Mehrwert geschaffen, wenn die Rendite der Cash Flows höher ist als die von Eigen- und Fremdkapitalgebern geforderte durchschnittliche Kapitalverzinsung nach WACC. Erreicht der CFROI den WACC dagegen nicht, wird Wert vernichtet.
Siehe auch Value Based Management, WACC, Kennzahlen, wertorientierte sowie Cash Flow und die dort angegebene Literatur.
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