Der angelsächsische Begriff Convenience lässt sich im deutschen Sprachraum am ehesten mit Annehmlichkeit oder Bequemlichkeit für den Kunden umschreiben. Gemeint sind dabei allerdings nicht die Werte, die jede Dienstleistung bzw. jedes Produkt dem Kunden idealerweise bieten sollte, sondern vielmehr das Angebot und der bequeme Einkauf von Produkten, z.B. Lebensmitteln, die eine bequeme Art der Zubereitung ermöglichen und die l.d.R. in kleinen Mengen, mit dem Ziel des schnellen Verzehrs, gekauft werden.
Sowohl in der neueren Konsumentenforschung als auch in der Handelsforschung wird die Convenienceorientierung der Verbraucher als ein wesentlicher Trend beschrieben (vgl. Zentes, 1996a, S. 229f.; Swoboda, 1999, S. 95f.). Sie manifestiert sich
- auf der Ebene der Sortimente im Lebensmitteleinzelhandel, so in dem Bedeutungsanstieg von Produkten, die sofort verzehrt oder mit einigen Handgriffen zubereitet werden können (Rea-dy-to-eat-Produkte, d.h. frische, vorgefertigte Produkte und Fertigmahlzeiten)
- auf der Ebene der Remote-Ordering-Dienste; hier sind die Food-Services hervorzuheben, so Zustell- und Heimdienste (z.B. etablierte Systeme in den Bereichen Tiefkühl- sowie Getränkedistribution oder Pizza- und Party-Service als auch neue Formen des Zustellservice, die vom Handel etabliert werden), und
- auf der Ebene der Handelsformen, so im wachsenden Stellenwert so genannter Convenience-Shops (C-Stores) (z.B. klassische Nachbarschaftsläden, Bäckereien und Metzgereien, die ihr Sortiment um weitere Food-Bereiche ergänzen, Kioske, Trinkhallen, Imbisbetnebe, Bahnhof- und Flughafengeschäfte und insbesondere Tankstellen-Shops).
Insbesondere die letzteren beiden Ausprägungen des Convenience Shopping gewinnen bedingt durch das Internet und durch strategische Aktivitäten von Handelsunternehmen, die Convenience-Shops eröffnen, eine zunehmende Bedeutung in Europa. In den USA und vor allem in Japan hat Convenience Shopping bereits seit Jahren eine sehr große Bedeutung (vgl. Swoboda/Morschett, 2001a, S. 178).
Zur Erklärung des convenienceorien-tierten Verhaltens von Konsumenten (Konsumentenverhalten; Konsumentenverhal-tensjorsehung) wurde von Swoboda/Mor-schett (2001a, S. 180ff.) ein umfassender Modellrahmen vorgeschlagen und in Teilen empirisch überprüft.
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