Hauptinstrument der technischen Analyse zur Ermittlung von Marktindikatoren und Marktmustern, die aus historischen Preisbewegungen Konsequenzen für zukünftig erwartete Entwicklungen ziehen. Voraussetzung hierfür ist, daß bestimmte lineare sowie nicht-lineare Muster von Preis- und Volumensschwankungen eintreten, bevor es zu signifikanten Preisbewegungen an Aktien-, Devisen-, Zins- oder Warenmärkten kommt. Beispiele für verschiedene Charttypen sind Balkendiagramme (Bar Charts), Schlußkursdiagramme (Close-only Charts) oder Point & Figure Charts (P&F Charts).
Beispiele für charttechnische Trading-Systeme sind Trendfolge-Systeme in Form gleitender Durchschnitte (Moving Averages) sowie Filteranalysen. Der Vorteil technischer Analysen liegt in einer Demotionalisierung des Tradings und in einer Reduktion des Entscheidungsstresses des Händlers bei kurzen Reaktionszeiten und volatilen Märkten (Volatilität).
Zahlreiche empirische Untersuchungen haben ergeben, daß die Devisenchartanalyse umso bedeutender wird, je kürzer die Tradingspanne gewählt wird. Für das Intra-dayTrading während eines Handelstages wird fast ausschließlich auf das Instrumentarium der Devisenchartanalyse zurückgegriffen. Mit zunehmender Ausdehnung des Handlungszeitraums (über sechs Monate) gewinnt jedoch die fundamentale Devisenkursanalyse an Bedeutung. Diese versucht auf der Basis der erwarteten Veränderung fundamentaler ökonomischer Einflußfaktoren, wie zum Beispiel Nominalzins-, Inflations-, Geldmengen- oder auch realer Outputdifferentiale zwischen dem In- und Ausland, Wechselkursprognosen zu evaluieren. Für den Markt insgesamt kann somit festgestellt werden, daß Heterogenität der Erwartungsbildung in dem Sinne vorliegt, als man sich für kurzfristige Prognosen primär der technischen Analyse und für längerfristige Prognosen verstärkt der fundamentalen Analyse bedient.
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