Die Dividendenthese unterstellt die Gültigkeit der Gegenwartsvorliebe für Kapitalanlageentscheidungen und folgert daraus, dass die meisten Aktionäre sichere Gewinnausschüttungen gegenüber ungewissen, in späteren Jahren möglicherweise durch höhere Thesaurierungsquoten erzielbaren Kurswertsteigerungen präferieren.
Unter der Annahme, dass Aktiengesellschaften ihre Finanzierungsentscheidungen unter Shareholder-Value-Gesichtspunkten treffen, sind Überlegungen zur optimalen Dividendenpolitik für börsennotierte Unternehmen demnach elementar, um Leitlinien einer optimalen Finanzierungspolitik formulieren zu können.
Diese Erkenntnis hat eine Reihe empirischer Untersuchungen über das Gewinnausschüttungsverhalten von Aktiengesellschaften ausgelöst. Obwohl bereits in den 70er Jahren eine verstärkte Tendenz zur Dividendenkontinuität festzustellen war, lieferte erst die Signalling-Theorie eine plausible Erklärung für dieses Ausschüttungsverhalten.
Behauptung, nach der die Höhe des Aktienkurses eine Funktion der gezahlten Dividende ist (eindeutig positive Korrelation zwischen der Aktienkurshöhe und gezahlter Dividende). Der Anteil der Selbstfinanzierung bleibt unberücksichtigt. Gegensatz: Gewinnthese.
Die Dividendenthese besagt, daß der Marktwert einer Unternehmung oder ihrer Anteile von der Höhe der Gewinnausschüttung abhängig sei. Der Marktwert ist durch den Barwert aller zukünftigen Gewinne zu bestimmen. Die Ausschüttung stellt sich bei der Dividendenthese als Problem der optimalen Finanzierung dar.
Gegensatz: Gewinnthese
Vorhergehender Fachbegriff: Dividendenstripping | Nächster Fachbegriff: Dividendenvorzugsaktie
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|