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Filterung

Form der Kommunikationsstörung, die insb. bei  organisationaler Kommunikation von Bedeutung ist. Der Sachverhalt, dass Kommunikation in Organisationen zwischen Sender und Empfänger (Kommunikationsmodell) häufig nicht direkt stattfinden kann, sondern dass andere Personen die Übermittlungsfunktion wahrnehmen müssen (Kommunikationsstruktur), bedingt diese Art von Störung. Der Übermittler kann in seiner Funktion bewusst oder unbewusst die zu übertragende Information verändern, so dass die Intentionen des Senders den Empfänger nicht oder nur eingeschränkt erreichen. In Organisationen wird durch die Massnahme des bypassing versucht, Filterung zu vermeiden, indem man besondere direkte Kommunikationswege einrichtet, auf denen ein Teil der Kommunikation am Übermittler vorbeifliesst. Darüber hinaus kann Filterung auch im Kommunikationskanal auftreten, wenn die Übertragung so gestört ist, dass der Kommunikationsinhalt nur eingeschränkt übermittelt wird.   Literatur: Picot, A., Organisation, in: Vahlens Kompendium der Betriebswirtschaftslehre, 2. Aufl., Bd. 2, München 1990. Rogers, E. M.IAgarwala- Rogers, R., Communications in Organizations, London 1976.

kennzeichnender Prozess des Wohnungsmarktes, bei dem sich die Qualität einzelner Wohnungen bzw. des gesamten Wohnungsbestandes im Zeitablauf ändert und sich nach und nach die  Wohnungsversorgung der Haushalte erhöht, wobei Richtung und Geschwindigkeit des "filtering" durch Preissignale gesteuert werden. Aufgrund der Besonderheiten des Gutes Wohnung zerfällt der Wohnungsmarkt in eine Vielzahl von Teilmärkten, die jedoch sowohl auf der Angebots- als auch der Nachfrageseite verbunden sind. Auf der Angebotsseite spricht man von einem Filtering-Prozess, wenn sich die Qualität einer Wohnung (insb. gemessen an ihrem baulichen Zustand) soweit ändert, dass sie auf einen Teilmarkt mit anderem Qualitätsniveau wechselt, wobei üblicherweise ein "filtering down" durch zeit- und nutzungsbedingten Verschleiss angenommen wird. Durch Massnahmen der Instandhaltung kann das "filtering down" gebremst bzw. durch Modernisierungsmassnahmen in ein "filtering up" umgekehrt werden. Eine Unterlassung von Instandsetzungs- und Instandhaltungsmassnahmen führt dagegen zu einem beschleunigten "filtering down" der Wohnung. Auf der Nachfrageseite liegt ein Filtering- Prozess vor, wenn ein nachfragender Haushalt auf einen Wohnungsteilmarkt einer anderen Qualitätsstufe wechselt. Ein "filtering up" des Haushalts, also eine Erhöhung seines Wohnkonsums, kann als Reaktion auf Preissenkung für Wohnraum, Einkommenssteigerungen, Präferenzänderungen oder Modernisierung der eigenen Wohnung auftreten, "filtering down" dagegen als Folge von Preissteigerungen für Wohnungen, Einkommensminderungen, Präferenzänderungen oder "filtering down" der Wohnung bei hohen Mobilitätskosten des Haushalts. Im Normalfall wird auf der Angebotsseite ein Herunterfiltern der Wohnungen (insb. bestimmt durch den Angebotsdruck zusätzlicher Neubauwohnungen auf die Mieten bzw- Preise der jeweiligen Qualitätsklasse) und auf der Nachfrageseite ein Hinauffiltern der Haushalte unterstellt. Sofern das "filtering up" eines Haushalts mit einem Umzug in eine Wohnung besserer Qualität (Lage, Grösse, Ausstattung, Baualter, Wohnumfeld) verbunden ist, kann eine Umzugskette ausgelöst werden, wenn ein Haushalt der nächsten Käufer-/Mieterschicht in die freigewordene (im Preis gesunkene) Wohnung umzieht und seinerseits eine Bestandswohnung frei macht. Die Annahme von Umzugsketten bei Wohnungsneubau, also das Weitersickern von Vorteilen des Neubaus zu anderen Haushalten, liefert zugleich die wohnungsmarkttheoretische Begründung für eine Wohnungsbaupolitik, deren Fördersystem sich nicht ausschliesslich auf die unteren und mittleren Einkommensschichten beschränkt.                        Literatur: Eekhoff, ]., Wohnungs- und Bodenmarkt, Tübingen 1987.

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