Produktionstyp, der als höchste Stufe der Automatisierung in der Serienfertigung aus einem System verketteter Einzelmaschinen besteht, die in einer nicht durch Rüstvorgänge unterbrochenen Folge von Bearbeitungsvorgängen verschiedene (fertigungsverwandte) Werkstücke gleichzeitig bearbeiten können. Flexible Fertigungssysteme können automatisch in wahlfreier Folge Teile eines begrenzten Spektrums bearbeiten. Im Gegensatz zu Transferstrassen, bei denen eine starre Verkettung mehrerer Einzelmaschinen und damit ein bestimmter Materialfluss realisiert ist, lassen sich flexible Fertigungssysteme dadurch kennzeichnen, dass eine EDV-Anlage die Steuerung der Bearbeitungsmaschinen und des Materialflusssystems übernimmt. Mögliche Konzepte flexibler Fertigungssysteme sind (vgl. Abb.): (1) Einstufige Systeme sind durch identische (Universal-)Maschinen charakterisiert, die alle Bearbeitungsfunktionen ausführen können. Jede Maschine unterhält dabei nur Transportbeziehungen mit dem Lager. Einstufige Systeme weisen den höchsten Flexibilitätsgrad auf, da sie sich qualitativen Schwankungen des Produktionsprogramms weitgehend anpassen können. Dies wird jedoch häufig durch eine vergleichsweise geringe Produktivität der Maschinen erkauft. (2) Bei mehrstufigen Systemen ist jede Maschine auf eine bestimmte Bearbeitungsoperation spezialisiert. Hier bestehen Transportbeziehungen nicht nur zwischen Maschinen und dem Lager, sondern auch zwischen den Maschinen untereinander. Der höheren Produktivität solcher spezialisierten Fertigungssysteme steht der Nachteil geringerer Flexibilität gegenüber. Die Anzahl aufeinanderfolgender Maschinen ist ein Mass für die Fertigungstiefe. Sie zeigt an, in welchem Ausmass Vorprodukte in derselben Unternehmung hergestellt werden. (3)Kombinierte Systeme schliesslich vereinen strukturelle Eigenschaften der beiden obigen Extremformen. Sie stellen damit einen Kompromiss zwischen Produktivität und Flexibilität dar. Literatur: Niess, P. S., Fertigungssysteme, flexible, in: Kern, W. (Hrsg.), HWProd, Stuttgart 1979, Sp. 595 ff. Tempelmeier, H./Kuhn, H., Flexible Fertigungssysteme. Entscheidungsunterstützung für Konfiguration und Betrieb, Berlin u.a. 1992. Wiendahl, H.-R, Betriebsorganisation für Ingenieure, München 1983, S. 31 ff.
Ein Produktionszentrum (Zentrenproduktion) mit numerisch gesteuerten Maschinen, die durch ein automatisiertes Transportsystem miteinander verbunden sind und von einem Leitstand aus zentral und rechnergestützt gesteuert werden.
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