Individuelle Entscheidungssituationen hegen vor, wenn lediglich eine einzige Person in einer Entscheindividualpanel dungssituation steht und alle dabei anfallenden Aufgaben bzw. Aktivitäten ohne die Beteiligung anderer Personen zu erfüllen hat.
1. /. in der normativistischen Entscheidungstheorie: in der normativistischen Entscheidungstheorie basieren weitgehend auf dem Modell des homo oeconomicus, d. h. er besitzt vollkommene Information, kann eine vollständige und transitive Präferenzordnung aufstellen und benutzt je nach Umweltsituation entsprechende Zielfunktionen (Entscheidungsregeln), die ihm die optimale Alternative generieren. Im Gegensatz zu den » Kollektiventscheidungen in der Spieltheorie, wo mindestens zwei Personen gegeneinander »spielen« (Spiele gegen Gegner), werden die Individualentscheidungen in der normativistischen Theorie auch als Spiele gegen die Natur bezeichnet. /. in der empirischrealistischen Entscheidungstheorie: Die empirischrealistische Theorie beschäftigt sich u. a. mit den verhaltenswissenschaftlichen Problemen bei Individualentscheidungen Insbesondere werden folgende Aspekte diskutiert: die beschränkten Informationswahrnehmungs und Verarbeitungskapazitäten des Menschen, die Handhabung des kognitiven Risikos, die Bildung innerer Modelle, die Bestimmung des individuellen Anspruchsniveaus, die kognitiven Inkonsistenzen vor und nach der Finalentscheidung sowie die Fremdkontrolle eines Individuums.
Individualentscheidungen sind im Gegensatz zu Gruppenentscheidungen dadurch gekennzeichnet, dass an der Entscheidung über die Beschaffung eines Gutes nur eine Person beteiligt ist und diese Person allein und selbstständig entscheidet.
Ein solches Individualverhalten tritt hauptsächlich bei bestimmten Produktgruppen im Konsumgüterbereich auf, z.B. bei Verbrauchsgütern des täglichen Bedarfs oder bei hochwertigen Gütern, die ausschließlich von einer Person verbraucht oder gebraucht werden. Auch im Investitionsgüterbereich treten Individualentscheidungen auf, wobei sie sich dort ebenfalls nur auf häufig gekaufte, einfache Güter beziehen, die eventuell stets nach bestimmten Richtlinien gekauft werden. Dabei ist zu beachten, dass diese Richtlinien meist auf Entscheidungen mehrerer Personen zurückgehen.
In allen Fällen, in denen es zu Individualentscheidungen kommt, wirken aber die Einflüsse der sozialen Umwelt des Entscheidenden und damit andere Individuen auf die Entscheidung.
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