Bezeichnung für die Tatsache, dass die Preise in einem Land über den internationalen Handel mit den Preisen in anderen Ländern und auf den Weltmärkten, sofern keine besonderen Handelshemmnisse existieren, (fast) so eng Zusammenhängen wie die Preise für gleiche Güter auf den nationalen Märkten. Dies gilt zunächst für sog. internationale Güter und darunter insb. für homogene Güter wie z. B. Rohstoffe. Hier wird das Gesetz des einheitlichen Preises (law of one price) wegen der gut funktionierenden internationalen Güterarbitrage besonders sichtbar. Der internationale Preiszusammenhang wirkt über die Veränderung der Importgüterund Exportgüterpreise eines Landes. Durch die Preisveränderung bei diesen Gütern wird ein Preisanstoss auf deren heimische Substitute und Konkurrenzprodukte übertragen, weil für die Unternehmen nun Preiserhöhungsspielräume entstehen, die sie nach und nach nutzen werden. Folge des internationalen Preiszusammenhangs ist dann bei festen Wechselkursen eine importierte Inflation, wenn in den übrigen Teilen der Welt die Preise im Durchschnitt schneller steigen als im Inland. (Auch eine importierte Deflation ist infolge des internationalen Preiszusammenhangs möglich; doch hat es international deflationäre Tendenzen seit der Weltwirtschaftskrise 1929-33 nicht mehr gegeben.) Bei flexiblen Wechselkursen führt der internationale Preiszusammenhang hingegen grundsätzlich zu entsprechenden Reaktionen der Wechselkurse, über deren Veränderung eine gleichartige Bewegung der Preise, ausgedrückt in einem international einheitlichen Bezugsmassstab (gleiche Währung), gewährleistet werden kann (Kaufkraftparitäten- theorie), ohne dass sich die Preise, ausgedrückt in einheimischer Währung, notwendigerweise verändern müssten.
besteht in der unmittelbaren zwischenstaatlichen Übertragung von Preisänderungen für international gehandelte Güter bei festen Wechselkursen. Die Theorie des direkten internationalen Preiszusammenhangs basiert auf dem zwischenstaatlichen Preisausgleich, wonach die über den Wechselkurs umgerechneten Preise der Außenhandelsgüter zwischen zwei Ländern vollkommen übereinstimmen und bei Anfall von Translokationskosten (Transport, Versicherung, Zölle usw.) nur um deren Betrag abweichen können. Bei festen Wechselkursen führt eine - Inflation im Ausland unmittelbar zu einer Erhöhung der in Inlandswährung ausgedrückten Importgüterpreise. Da im Ausland höhere Preise für die Exportgüter des Inlands gezahlt werden, steigen auch deren Inlandspreise. Soweit Außenhandelsgüter als Produktionsfaktoren in der Erzeugung von Binnenhandelsgütern verwendet und/oder von den Exportindustrien und importkonkurrierenden Wirtschaftszweigen höhere Preise für Produktionsfaktoren gezahlt werden, steigen auch die Preise der Binnenhandelsgüter. Der direkte internationale Preiszusam menhang ist ein Ansatz zur Erklärung einer importierten Inflation. Er besteht unabhängig vom Saldo der - Leistungsbilanz, so dass ein Inflationsimport nicht nur bei einem Leistungsbilanzüberschuß, sondern auch bei ausgeglichener oder defizitärer Leistungsbilanz stattfinden kann. Bei einem Leistungsbilanzüberschuss werden nach der Liquiditätstheorie und Einkommenstheorie des Inflationsimports die durch den Preiszusammenhang bedingten Preiserhöhungen noch verstärkt. Im Fall einer passiven Leistungsbilanz werden allerdings bei Ausbleiben expansiver Einflüsse (z.B. erhöhte Investitionstätigkeit der Exportindustrie; - Geldschöpfung) der Rückgang der Inlandsnachfrage und die Verringerung der Liquidität preisdampfend auf die Außen- und Binnenhandelsgüter wirken. Für ein kleines Land sind bei festen Kursen die Inlandspreise seiner Außenhandelsgüter allein durch das Ausland bestimmt und weisen bei einer Auslandsinflation die gleiche Steigerungsrate auf. Eine Übertragung der ausländischen Inflation kann durch Aufwertung der inländischen Währung unter der Voraussetzung verhindert werden, dass sich die Auslandspreise der Export- und Importgüter um den gleichen Prozentsatz verändert haben. Ausländische Preiserhöhungen können auch bei - freiem Wechselkurs entgegen der Kaufkraftparitätentheorie auf das Inland übergreifen. Literatur: Rose, K., Sauernheimer, K. (1999). Tiedtke, J. (1972). Cramer, P. (1971). Westphal, U. (1968)
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