[s.a. Marktforschung] Die interkulturelle Konsumentenforschung bezieht sich auf den Teilbereich der Konsumentenforschung (Konsumentenverhaltensforschung), der darauf abzielt, die interkulturelle Gültigkeit von Aussagen über psychische und soziale Determinanten des Kaufverhaltens zu überprüfen (vgl. Holzmüller, 1989, Sp. 1143F.). Die Ergebnisse interkultureller bzw. grenzüberschreitender Konsumentenstudien bilden eine wertvolle Grundlage für die Planung internationaler Marketingstrategien (Internationales Marketing) und wirken in sämtliche Marketing-Entscheidungsfelder hinein. Eine Problematik ergibt sich jedoch dadurch, dass in mehreren fremden sozialen Systemen Daten erhoben werden, diese Daten jedoch über die Kulturgrenzen hinaus vergleichbar sein müssen (vgl. Holzmüller, 1989, Sp. 1146).
In der interkulturellen Psychologie wurden zweckmäßige Methoden zur Obersetzung von Fragebögen entwickelt, die auf die Gleichwertigkeit (Äquivalenz) in den jeweiligen nationalen Bedeutungsinhalten abstellen. Die Obersetzungsqualität wird dabei z.B. durch Rückübersetzungen überprüft. Auch die Erhebungsverfah-ren an sich (z.B. Telefoninterview, persönliche Befragung, Experiment) sowie die Anwendung von Rating-Skalen (Rating) kann kulturabhängige Einflüsse nach sich ziehen (vgl. Holzmüller, 1989, Sp. 1148). Untersuchungsrelevante Bereiche der interkulturellen Konsumentenforschung sind beispielsweise das Risiko- und Informationsverhalten der Konsumenten, Werte, Einstellungen sowie der Einfluss von Familienmitgliedern auf die Kaufentscheidung. Ebenso zählt hierzu die Wirkung des Einsatzes der Marhetinginstrumente.
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