Führung anhand von Entscheidungsregeln. Mit der Delegation von Entscheidungsaufgaben (Entscheidung) werden gleichzeitig genaue Regeln vorgegeben, nach denen die delegierten Entscheidungen zu fällen sind. Da Entscheidungsregeln nur situationsbezogen aufgestellt werden können, kann diese Konzeption nur für Routineentscheidungen eingesetzt werden.
Führung durch Entscheidungsregeln. Mit der Delegation von Aufgaben werden auch die zur Erfüllung anzuwendenden Verhaltensnormen und Regeln vorgegeben. Das Prinzip stellt eine Ergänzung des Management by Delegation dar.
(MbDR) Konzept, das zur Lösung des Koordinationsproblems auf den verschiedenen Manage- mentebenen neben der Delegation von Entscheidungen genaue Entscheidungsregeln vorgibt, nach denen delegierte Entscheidungen zu fällen sind. Das MbDR ist damit ebenso wie das Management by Delegation und das Management by Exception ein Management by-Konzept zur Lösung von Delegationsproblemen. Das Konzept ist entscheidungslogischer Natur, d. h. es geht davon aus, dass das Koordinationsproblem allein mit aus den Gesamtzielsetzungen des Unternehmens abzuleitenden Entscheidungsregeln zu bewältigen ist, damit sämtliche Entscheidungen im Sinne des Gesamtzielsystems getroffen werden. Der verhaltenswissenschaftliche Aspekt der Koordination wird nicht beachtet. Problematisch ist ausserdem, dass nur eine Möglichkeit der Koordination aufgezeigt wird. Aussagen zu Anwendungsbedingungen, methodischen Voraussetzungen und möglichen Koordinationsmechanismen für unterschiedliche Entscheidungsklassen bleiben viel zu allgemein und sind i.d.R. nicht operational. Rein logische Überlegungen führen zu dem Ergebnis, dass eine vollständige Vorgabe von Entscheidungsregeln für jede denkbare Entscheidungssituation nur bei vollkommener Voraussicht möglich ist. Damit beschränkt sich die Anwendbarkeit des Konzepts auf vorhersehbare Entscheidungssituationen, also Routineentscheidungen. Das Problem der Methoden zur Auswahl situationsentsprechender Entscheidungsregeln wird ebenfalls nicht problematisiert.
Die einzelnen Managemententscheidungen auf den unterschiedlichen Ebenen müssen koordiniert werden, um eine gesamt Unternehmensbezogene Ausrichtung sicherzustellen. Dazu eignen sich neben dem Management by Objectives, Management by Results auch das Management by Decisionrules Danach wird eine Koordination durch die Vorgabe von Entscheidungsregeln (decisionrules) gewährleistet. Entscheidungsregeln besitzen die sprachliche Form von »Wenn. . ., dann. . . «Aussagen und können auch als Konditionalprogramme bezeichnet werden. Je unbestimmter die Merkmale aus der WennKomponente sind, die eine entsprechende Situation beschreiben, desto mehr Entscheidungsspielraum beläßt eine Entscheidungsregel dem einzelnen Instanzeninhaber. Eine besondere Ausprägung von Entscheidungsregeln findet sich in den Entscheidungsregeln der normativen Entscheidungstheorie.
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