(market performance, market result) bezeichnet im Konezpt des funktionsfähigen Wettbewerbs Massstäbe, die ein Urteil darüber ermöglichen sollen, wieweit auf dem betrachteten Markt das Ziel bestmöglicher Konsumentenversorgung erreicht wird. Von der Anwendung des Marktergebnis- tests spricht man dann, wenn der Versuch unternommen wird, durch die Bewertung des Marktergebnisses zugleich auch die Frage zu beantworten, ob dem betrachteten Markt funktionsfähiger Wettbewerb zuerkannt werden kann oder ob hier das Bestehen von in diesem Sinne "wesentlichem" Wettbewerb zu bestreiten ist. Kriterien zur Bewertung des Marktergebnisses sind etwa Innovationsleistung, Anpassungsflexibilität, Produktqualität, Produktionseffizienz, Produktivitätsfortschritt, Gewinn-Niveau, Werbeaufwand, Bereitschaft zur Reduzierung der Umweltbelastung, Ausmass gewährter Garantien, Güte angebotener Serviceleistungen u. a. m. Diese Aufzählung macht deutlich, dass objektive Massstäbe zur Beurteilung der Qualität der Marktversorgung zumeist fehlen, so dass subjektive Wertungen unvermeidbar sind: Sind die erzielten Gewinne "angemessen" oder "zu hoch"? Ist der Werbeaufwand "vertretbar" oder als "Verschwendung knapper Ressourcen" anzusehen? Wird den Verbrauchern eine "genügend grosse" Anzahl von Alternativen geboten? Haben die Unternehmen auf Datenänderungen "hinreichend rasch" und "auf richtige Weise" reagiert? Ist die Innovationsleistung "eindrucksvoll", "befriedigend" oder eher "enttäuschend"? Wurden Möglichkeiten zur Kostensenkung "konsequent" genutzt und zeigt das Unternehmerverhalten die erwünschte "Dynamik"? Das alles sind Fragen, über deren Beantwortung es im konkreten Fall zu erheblichem Dissens kommen kann. Einwände gegen die Eignung von Markter- gebniskriterien als Bewertungsmassstäben eines Wettbewerbstests ergeben sich aus der Erfahrung, dass ein durch intensiven Wettbewerb gekennzeichnetes Marktverhalten nicht zwingend immer auch ein befriedigendes Marktergebnis zur Folge haben muss, wie auch umgekehrt eine gute Konsumentenversorgung durchaus noch nicht Gewissheit dafür bietet, dass "dieses Marktergebnis durch Wettbewerb zustande gekommen ist. Möglich ist vielmehr, dass Wettbewerb zu Faktorverschwendung führt; möglich ist auch, dass ein Unternehmen als "guter Monopolist" ein Angebot bereitstellt, das in Vielfalt, Preis, Qualität, Innovationsgehalt und Service die Konsumenten zufriedenstellt. Beide Fälle sind zwar als atypische Ausnahme anzusehen; aber sie sind deswegen als Möglichkeit durchaus auch nicht auszuschliessen. Die Einwände, die gegen eine isolierte Betrachtung der Marktstruktur, des Marktverhaltens und des Marktergebnisses erhoben werden können, verlieren an Gewicht, wenn diese Verfahren miteinander kombiniert gebraucht werden. Diese Verbindung kennzeichnet folglich auch die Praxis der Wettbewerbspolitik. Dabei dominiert der Marktstrukturtest, während der Marktergebnistest wegen seiner besonderen Problematik nur mit Zurückhaltung zur Begründung wettbewerbspolitischer Entscheidungen herangezogen wird. Literatur: Bartling, H., Leitbilder der Wettbewerbspolitik, München 1980. Schmidt, L, Wettbewerbspolitik und Kartellrecht, 3. Aufl., Stuttgart 1990.
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