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marxistische Krisentheorien

führen als historisch-ökonomische Konjunkturtheorien Begriff und Ursache der Konjunktur auf die kapitalistische Wirtschaftsordnung zurück. Die Konjunktur wird systemimmanent bzw. endogen erklärt über das Auseinanderfallen der aus Gewinninteressen der Unternehmer resultierenden Kapitalakkumulation und Produktionsplanung, d.h. der Produktionssphäre und den marktmässigen Tauschhandlungen von Gütern und Diensten infolge der Kapitalverwertung, d.h. der Zirkulationssphäre. Die Erscheinung der Konjunktur variiert mit den Phasen des (Früh-, Hoch-, Spät-) Kapitalismus. Die Stärke des Kapitalismus ist die Ursache der Konjunkturschwankungen: Das Profit- bzw. Gewinnstreben der Unternehmen führt bei einzelwirtschaftlicher Konkurrenz und Rationalität zu einer ständigen Kapitalakkumulation bei steigender Produktivität, sei es, um im Aufschwung den Gewinn zu steigern oder um im verstärkten Konkurrenzkampf der Krise sein Sinken zu verhindern. Um den am Markt realisierbaren Profit zu erhöhen, akkumulieren die Unternehmen, d. h. sie erhöhen Kapitalbestand und Produktion. Der wachsende Sachkapitalbestand führt in einer wirtschaftlichen Normalsituation zu einer überproportionalen Expansion der Investitionsgüterindustrie sowie der Produktionsmöglichkeiten. Diese Überakkumulation entsteht in Relation zur möglichen Kapitalverwertung, d.h. zur Entwicklung des Absatzes insb. aufgrund des bei gegebenen Profiterwartungen mit der Akkumulation einhergehenden technischen Fortschrittes bzw. Produktivitätsanstiegs. Die stets steigende Produktion lässt sich immer schwerer und dann bei sinkenden Preisen nicht mehr zu den inkorporierten Kosten verwerten bzw. absetzen. In einer (Reinigungs-) Krise wird bei einer tendenziellen Erhöhung der Monopolisierung bzw. Konzentration das (insb. technisch alte) bestehende Kapital entwertet. Diesem Dilemma versucht jeder Unternehmer indivi- duanstiscn rauonai zu enigeneii, mucm er versucht, die Löhne als unmittelbaren Kostenfaktor (absolut oder im Anstieg) zu senken sowie über neue, fortschrittliche Güter oder Prozesse (Innovationszyklus) und damit über eine erneute Akkumulation seine Produktion zu rationalisieren. Die Unternehmen insgesamt verkennen den Kaufkrafteffekt der Löhne und Gehälter und fördern den technischen Fortschritt, der über nachgefragte neue Investitionsgüter den nächsten Aufschwung bedingt und damit für die Zukunft systemimmanent im Rahmen der Verwertung des neuen Kapitals den zukünftigen Abschwung programmiert. Der aus der konkurrenzgebundenen, die Produktivität steigernden Kapitalakkumulation folgende tendenzielle Fall der Profitrate ist (über die Zirkulationssphäre) periodisch bzw. zyklisch (Mehrwerttheorie).          Literatur: Flickei, R., Konjunktur und Krise - neu betrachtet, in: Diehl, K.IMomberg, P. (Hrsg.), Wirtschaftskrisen, Frankfurt a. M. u. a. 1979. Shaikh, A., Eine Einführung in die Geschichte der Krisentheorien, in: Prokla, 1978, S. 3 ff.

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