im Hinblick auf Berufsqualifikation bedeutsame bildungspolitische Zielkategorie, in welcher diejenigen Innovationen der betrieblichen Aus- und Weiterbildung zum Ausdruck gebracht werden, die durch eine veränderte Wettbewerbsstruktur der Betriebe, durch Veränderungen der sozialen Wertvorstellungen der Mitarbeiter sowie durch solche der Organisation, bedingt durch neue Technologien, erforderlich erscheinen. Fachübergreifende und persönlichkeitsorientierte Ziele bzw. Qualifikationen sowie offene Lehr- bzw. Lernprozesse stehen dabei im Vordergrund. Eine engere Begriffsfassung hebt ab auf sog. Arbeitstugenden (wie Zuverlässigkeit, Belastungsfähigkeit und Konzentrationsfähigkeit), eine andere Variante auf Arbeitskreativität, Denk- und Sprachkompetenz, Sozialkompetenz (Kommunikations- und Teamfähigkeit), Selbstkompetenz und politische Kompetenz. Literatur: Reetz, LIReitmann, Th ., Schlüsselqualifikationen, Materialien zur Berufsausbildung, Bd. 3, hrsg. vom Berufsförderungswerk Hamburg, Hamburg 1990.
In der Berufsausbildung und Berufspädagogik wird zunehmend der Begriff Bildung durch die Begriffe Kompetenz oder Qualifikation abgelöst. Während der Bildungsbegriff hauptsächlich mit Wissenserwerb gleichgesetzt wird, bedarf es in der heutigen dynamischen und komplexen Umwelt über das Wissen hinaus bestimmter Fähigkeiten, Sachverhalte kritisch zu überdenken und über die Sachkenntnis hinaus eigenständiges Denken, Urteils- und Verantwortungsfähigkeit auszubilden, sowie über die Sachkenntnis hinaus ein Urteilsvermögen und eine Einsicht für Entscheidungen zu prägen. Ein Gebildeter kann so beispielsweise eine sachgerechte Entscheidung treffen, die aber nicht qualifiziert sein muss. Da in der heutigen Zeit Wissen zunehmend veraltet (Halbwertszeitgedanke), wurde unter dem Stichwort „Schlüsselqualifikationen“ eine neue Triade von Kompetenzen zusammengefasst. Dabei handelt es sich um die Begriffe Fachkompetenz, Methodenkompetenz und Sozialkompetenz. Unter Fachkompetenz wird die klassische Bildung, das Wissen über theoretische Sachverhalte verstanden. Sozialkompetenz ist die Fähigkeit zur Kommunikation und gruppendynamischen Prozessen. Methodenkompetenz ist die Fähigkeit der Anwendung von Modellen oder auch Managementtechniken zur Entscheidungsfindung.
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