Das Separationstheorem beschreibt die logischen Existenzbedingungen für die Trennung von Investitions- und Finanzierungsentscheidungen. Der erste, der eine Trennung von Konsum-, Investitions- und Finanzierungsentscheidungen unternahm, ist Irving Fisher. Er entwickelte die Agiotheorie von Böhm-Bawerk zur Begründung des Zinses bei Annahme eines vollkommenen Kapitalmarktes und sicheren Erwartungen weiter. Im Falle eines vollkommenen Kapitalmarktes kann die Investitionsentscheidung, die nach dem Grundsatz der Gleichheit von Grenzrendite und Kalkulationszinsfuß durchgeführt wird, auch auf andere Wirtschaftssubjekte delegiert werden, so daß eine Trennung von Investitionsentscheidungen sowie Finanzierungsentscheidungen einschließlich Konsumentscheidungen gegeben ist. Die Investitionsentscheidungen, die ohne Kenntnis der Nutzenfunktion des Wirtschaftssubjektes auf der Grundlage des Marktzinses erfolgen, werden also unabhängig von den Finanzierungsentscheidungen und von den Konsumentscheidungen getroffen. Später führte dann James Tobin eine Trennung dieser Entscheidungen bei der zusätzlichen Annahme von unsicheren Erwartungen durch, indem er von einem systematischen Risiko, das jede Investition aufweist, ausging. Die Investitionsentscheidungen in einer Unternehmung werden zwar im Interesse der Gesellschafter, aber unabhängig von den Finanzierungsentscheidungen in der Unternehmung und unabhängig von der Konsumneigung und Risikoneigung der Gesellschafter durchgeführt. Fisher-Separation, Tobin-Separation
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