ein von Böhm/Wille entwickeltes Verfahren der Teilkostenrechnung, das eine Weiterentwicklung des Direct Costing darstellt. Das Prinzip der Standardgrenzpreisrechnung beruht auf der Überlegung, daß bei Vollbeschäftigung die Erzeugung eines Produktes die Erzeugung eines anderen Produktes und damit dessen Gewinn verhindert. Füllt man bsp. mit der Produktion des Produktes A die knappen Kapazitäten aus, so wird dadurch die Produktion des Produktes B verhindert und damit auch der Grenzgewinn des Produktes B. Deshalb ist nach dem Kostenverursachungsprinzip das Produkt A mit dem entgangenen Grenzgewinn des Produktes B zusätzlich zu seinen eigenen verursachten Grenzkosten zu belasten. Der sich daraus ergebende Standardgrenzpreis dient als Kriterium für den optimalen Einsatz der Produktionsfaktoren und damit für die Wahl der herzustellenden Produktarten.
Bewertung:
Das Vorgehen der Standardgrenzpreisrechnung wird überwiegend als theoretisch nicht haltbar und praktisch nicht anwendbar bezeichnet. Zum theoretisch richtigen Verfahren der Programmgestaltung auf Basis von Deckungsbeiträgen siehe Fertigungsprogrammplanung, Dekkungsbeitrag, Bruttogewinn pro Einheit der Engpaßbelastung
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