Summe der auf Strassen (Verkehrswegen) mit nicht schienengebundenen Fahrzeugen (hierbei wird aus statistischen Gründen vom Fussgängerverkehr abgesehen) durchgeführten Beförderungen. Der Personenkraftverkehr wird aufgeteilt in den öffentlichen Strassenpersonenverkehr, den Taxi- und Mietwagen-verkehr und den Individualverkehr (durchgeführt mit eigenen Personenwagen, Krafträdern, Mopeds, u. a.). Alle Bereiche des Strassenpersonenverkehrs in der Bundesrepublik zeigen ansteigende Tendenz. Der überwiegende Anteil des Individualverkehrs verdeutlicht die Zunahme der Mobilität (vgl. Tab.); sein Anteil am gesamten Verkehrsaufkommen ist gewachsen. Im Güterkraftverkehr (Strassengüterverkehr mit Kraftfahrzeugen) wird zwischen Nah- und Fernverkehr unterschieden (Verkehrsarten). Er verzeichnet eine starke Zunahme (vgl. Tab. auf S.2018) mit deutlichen Unterschieden in Verkehrsaufkommen und Verkehrsleistungen zwischen Nah- und Fernverkehr. Aufkommen und Leistungen im Strassenpersonenverkehr Quelle: Bundesminister für Verkehr (Hrsg.), Verkehr in Zahlen 1985/91, Bonn 1985/91 und eigene Berechnungen. Aufkommen und Leistungen im Strassengüterverkehr 1960 1970 1980 1990 Verkehrsaufkommen insgesamt in Mio. t 1 189,2 2136,9 2 553,2 2 848,1 davon: Fernverkehr 99,2 164,9 298,2 438,1 Nahverkehr 1 090,0 1 972,0 2 255,0 2410,0 Verkehrsleistungen insgesamt in Mrd. tkm 45,5 78,0 124,4 169,8 davon: Fernverkehr 23,7 41,9 80,0 120,4 Nahverkehr 21,8 36,1 44,4 49,4 Quelle: Bundesminister für Verkehr (Hrsg.), Verkehr in Zahlen 1985/91, Bonn 1985/91 und eigene Berechnungen. Der Strassengüterfernverkehr konnte in den letzten Jahrzehnten im Binnenverkehr eine dominierende Position erringen. Dies ist ein Zeichen seiner hohen Beförderungsqualität. Seine günstige Wettbewerbsposition wird durch Marktzutrittsregelungen (Güterkraftverkehrsgesetz) geschützt und hat sich nach der Liberalisierung der Tarifpolitik im Vergleich zum Eisenbahnverkehr und zur Binnenschiffahrt weiter verbessert. Insbesondere bei hochwertigen Gütern (z. B. Maschinen, halbfertige und fertige Erzeugnisse) konnte der Strassengüterverkehr bis zu 76,2% des gesamten binnenländischen Aufkommens (1990) auf sich ziehen. Der Strassenverkehr verdankt seinen Aufschwung dem staatlichen Ausbau des Strassennetzes (bei weitgehender Deckung der Wegekosten), der Entwicklung immer leistungsfähigerer Kraftfahrzeuge (Strassenfahrzeugbau) und dem allgemeinen wirtschaftlichen Aufwärtstrend. In der Bundesrepublik haben die Bestände an Kraftfahrzeugen von 8,0 Mio. im Jahre 1960 über 16,8 Mio. 1970, auf 35,6 Mio. (darunter rd. 30,7 Mio. Pkw) im Jahre 1990 zugenommen. (Im Gebiet der ehemaligen DDR war 1990 ein Gesamtfahrzeugbestand von 6,9 Mio. Kraftfahrzeugen, darunter 4,8 Mio. Pkw, zu verzeichnen.) Auf diesen Anstieg hat die internationale wirtschaftliche Entwicklung, begünstigt durch Niederlassungsfreiheit und Freizügigkeit innerhalb der EG, bedeutenden Einfluss genommen. Der Strassenverkehr ist zu einem preisgünstigen, leistungsfähigen Verkehrszweig und zu einem bedeutenden Glied in der Transportkette geworden. Literatur: Linden, W. (Hrsg.), Dr. Gablers Verkehrs-Lexikon, Wiesbaden 1966. Merkle, A., ABC des Güterkraftverkehrs, Deutsche Verkehrs-Zeitung, (Hrsg.), 2. Aufl., Hamburg 1971.
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