Die Totalanalyse versucht, im Gegensatz zur Partialanalyse, die Interdependenz aller ökonomischen Größen zu berücksichtigen. Diese Betrachtungsweise wirtschaftlicher Zusammenhänge geht auf Wairas zurück.
kann je nach Sprachgebrauch zweierlei bedeuten: (1) Es werden alle Wirtschaftssubjekte (Märkte) und alle relevanten ökonomischen Beziehungen zwischen ihnen in die Analyse einbezogen. (2) Es wird die Gesamtwirtschaft analysiert, ohne dass unbedingt alle relevanten Zusammenhänge in der Betrachtung erfasst sein müssen. Je nachdem, von welchem Begriff der Totalanalyse man ausgeht, ist auch der Begriff der Partialanalyse anders zu bestimmen. Legt man den Begriff (1) der Totalanalyse zugrunde, ist von Partialanalyse immer dann zu sprechen, wenn nicht alle relevanten Subjekte, Grössen und Beziehungen in die Analyse einbezogen werden. Gemäss Begriff (2) der Totalanalyse liegt Partialanalyse immer dann vor, wenn nicht die Gesamtwirtschaft, sondern nur Ausschnitte von ihr betrachtet werden. Entscheidet man sich für Begriff (1) der Totalanalyse, kann nur im Falle des mikroökonomischen Totalmodells im Sinne des an Lez on Walras anknüpfenden Ansatzes Gleichgewichtstheorie) von Totalanalyse gesprochen werden. Es werden dann alle Güter, Preise und Märkte sowie die Wirtschaftssubjekte mit allen ihren Interaktionen gleichzeitig in der Betrachtung berücksichtigt, so dass der interdependente Gesamtzusammenhang zur Debatte steht. Makroökonomische Totalmodelle — sie umfassen aggregierte Märkte für Güter, Geld, Kapital- und Arbeitsleistungen fallen bei dieser Abgrenzung trotz Befassung mit der "gesamten Wirtschaft" unter die Partialanalyse, da die Beziehungen innerhalb der Sektoren und Aggregate gleichsam eingefroren und somit nicht analysiert werden. So klammert man insb. die Preisrelationen in aller Regel aus der Betrachtung aus. Aber auch die mikroökonomischen Theorien des Haushalts, der Unternehmung und des Einzelmarktes sind als Partialanalyse zu bezeichnen, weil eben nicht alle relevanten Wirtschaftssubjekte und Relationen berücksichtigt werden. Entscheidet man sich hingegen für den Begriff (2) der Totalanalyse, so fallen hierunter Betrachtungen im Rahmen sowohl mikro- als auch makroökonomischer Gesamtmodelle, während die Theorien des Haushaltes, der Unternehmung und des Einzelmarktes auch hier Partialanalyse darstellen, ebenso wie die Untersuchung eines einzelnen gesamtwirtschaftlichen Marktes (z. B. aggregierter Gütermarkt). Welchen Begriff der Totalanalyse man zugrunde legt, ist eine Frage der Zweckmässigkeit. Um Konfusionen zu vermeiden, ist jedoch auf das jeweils verwendete Abgrenzungskriterium zu achten. Schliesslich ist zu berücksichtigen, dass auch die Totalanalyse im Sinne von (1) insoweit selbst Partialanalyse darstellt, als der Ökonom politische, soziale und rechtliche Bedingungen in aller Regel als vorgegeben ansieht, also deren Interdependenz mit den von ihm analysierten, "ökonomischen", Grössen nicht thematisiert.
Analyse
Vorhergehender Fachbegriff: Total-fixe Kosten | Nächster Fachbegriff: Totale Betriebsgrößenvariation
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|
|