Alle während eines Geschäftsjahrs getätigten Wareneinkäufe werden auf der Sollseite des Wareneingangskontos verbucht. Alle während eines Geschäftsjahrs getätigten Warenverkäufe werden auf der Habenseite des Warenverkaufskontos verbucht. Allerdings werden nicht alle während eines Geschäftsjahrs gekauften Waren in derselben Rechnungsperiode in Form von Wareneinsatz auch wieder verkauft. Eine Bestandsmehrung entsteht, wenn der Endbestand des Warenkontos lt. Inventur am Geschäftsjahresende höher liegt als zu dessen Beginn. Eine Bestandsminderung entsteht, wenn der Endbestand des Warenkontos dann niedriger liegt als zu dessen Beginn. Das Wareneingangskonto nimmt im Soll eine Bestandsminderung durch zusätzlichen Wareneinsatz auf, d.h., im Geschäftsjahr wurde mehr Ware verarbeitet als neu zugekauft, im Haben eine Bestandsmehrung durch verminderten Wareneinsatz, d.h., es wurde weniger Ware verarbeitet als neu hinzugekauft. Der Abschluss des Warenkontos kann über die Gewinn- und Verlustrechnung (Bruttoprinzip) erfolgen, was allerdings Außenstehenden durch Einsicht Informationen über den Kalkulationsaufschlag im Unternehmen gibt, oder über ein gesondertes Warenverkaufskonto, das nicht Bestandteil des offen zu legenden Jahresabschlusses ist. Beim Nettoabschluss erscheint im GuV-Konto nur der Rohgewinn, beim Bruttoabschluss erscheint dort sowohl der Wareneinsatz als auch der dazu gehörige Nettoverkaufserlös. Der Bruttoabschluss ist bei Kapitalgesellschaften vorgeschrieben. Bei gemischten Warenkonten gibt es drei Kontengruppen: i) Warenbestände. In diesem Konto wird der Anfangsbestand im Soll vorgetragen. Am Ende des Geschäftsjahrs wird auf der Habenseite der Schlussbestand eingesetzt. Als Differenz ergibt sich ein Mehr- oder Minderbestand, der auf das Wareneinkaufskonto übertragen wird. Der Schlussbestand wird in die Aktivseite der Bilanz eingebucht.2) Wareneinkäufe. Dieses Konto nimmt die Geschäftsvorfälle auf, die den Wert der eingesetzten Ware zum Verkauf ergeben, z.B. Einkäufe, Bezugsnebenkosten, Anschaffungskostenminderungen, Bestandsveränderungen. Der Saldo wird im GuV-Konto im Soll eingebucht. 3) Warenverkäufe. Dieses Konto nimmt die Geschäftsvorfälle auf, die den Verkaufspreis der eingesetzten Waren ergeben, z.B. Umsatzerlöse, Erlösschmälerungen. Der Saldo wird im GuV-Konto im Haben eingebucht.
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