(in der Investitionsrechnung).
(1) Einordnung und Definition: Die Barkapitalwertmethode ist eine Methode der Investitionswirtschaft.
(1) Einordnung: Die Barkapitalwertmethode (Kapitalwertmethode, Nettobarwertmethode, Diskontierungsmethode, Gegenwartsmethode, discounted-cash-flow-method, net-present-value-method) ist das in der Praxis am meisten verbreitete Verfahren der dynamischen Investitionsrechnung. Gehört zu den dynamischen Methoden der Investitionsrechnung. Siehe auch Investitionsrechnungen (Investitionsentscheidungen), dynamische und Amortisationsrechnung, dynamische.
(2) Definition: Der Barkapitalwert ist der erwartete Vermögenszuwachs einer geplanten Investition, bezogen auf den Investitionszeitpunkt. Er entsteht dadurch, dass man die Zahlungsreihe der Investition mit dem Kalkulationszinssatz auf den Investitionszeitpunkt (t = 0) abzinst. Allgemein lautet die Formel:
Co Barkapitalwert Ende t=0 Z, Nettozahlungen jeweils Ende der Jahre t T Investitionsdauer i Kalkulationszinssatz
(2) Anwendung als Entscheidungsregel: Eine Investition ist vorteilhaft, wenn der Barkapitalwert nicht negativ ist. Die durch den Kalkulationszinssatz vorgegebene Mindestverzinsung wird in diesem Fall erreicht oder überschritten. Ist der Barkapitalwert kleiner als Null, dann ist es besser, die Investition zu unterlassen und das Geld zum Kalkulationszinssatz anzulegen. Konkurrieren mehrere Investitionsvorschläge miteinander, dann lautet die Vorteilsregel: Die Investition mit dem höchsten nicht negativen Barkapitalwert ist vorzuziehen. Hinweis: Zur Problematik der Festlegung des Kalkulationszinssatzes siehe Kalkulationszinssatz (allgemeiner Ansatz).
(3) Sonderform der Barkapitalwertmethode: In der Praxis ist folgende „kaufmännische Kapitalisierungsformel” verbreitet, die die Alulahme ewig fliessender jährlich gleich grosser Rückflüsse enthält: Go ist der heutige Wert der ewig fliessenden jährlichen Nettoeinzahlungen Z bei einem vorgegebenen Kalkulationszinssatz Allgemein gilt für den Barkapitalwert bei unbegrenzt fliessenden jährlich gleich grossen Nettozahlungen Z die Formel: Zu der Frage, inwieweit die Annahme unbegrenzter Investitionsdauer realistisch ist, siehe ter Horst, Klaus: Investition, Stuttgart Berlin Köln 2001, S. 63 ff. Siehe auch Investitionsrechnungen (Investitionsentscheidungen), statische bzw. dynamische bzw. unter Unsicherheit sowie Investitionswirtschaft, jeweils mit Literaturangaben.
Literatur: Ballwieser, W., Methoden der Unternehmensbewertung, in: Handbuch des Finanzmanagements, Instrumente und Märkte der Unternehmensfinanzierung, hrsg. Von G. Gebhardt / W. Gehrke / M. Steiner, München 1993; Blohm, H. / Lüder, K.: Investition, Schwachstellenanalyse des Investitionsbereichs und Investitionsrechnung 8. Auflage, München 1995; Däumler, K. D.: Anwendungen von Investitionsrechnungsverfahren in der Praxis, 4. Auflage, Heme / Berlin 1996; Kruschwitz, L.: Investitionsrechnung, 10. Auflage, Berlin 2006; Olfert, K., Reichel, Ch.: Investition, 10. Auflage, Ludwigshafen/Rhein 2006; ter Horst, K.: Investition, Stuttgart Berlin Köln 2001.
Vorhergehender Fachbegriff: BaRiG | Nächster Fachbegriff: Barkredit
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|
|