(der Standortwahl): In der betrieblichen - Standorttheorie ein von David L. Huff 1964 entwickeltes stochastisches Verfahren der Suche nach und der Bewertung von möglichen - Standorten, bei dem in einem stufenweisen Vorgehen zunächst für jeden Standort und für alternative Betriebsgrößen das entsprechende Umsatzpotential bestimmt, für jede Alternative der voraussichtliche Zahlungsüberschuss festgestellt und dann der Standort mit dem höchsten Zahlungsüberschuss ausgewählt wird. Das Huffsche Gravitationsmodell betrachtet die Wahrscheinlichkeit des Besuchs eines Einkaufszentrums durch die Bewohner eines bestimmten Orts als Funktion des Transferaufwands, der Fahrtzeit sowie des durch die Verkaufsfläche indizierten - Agglomerationsgrads und interpretiert das Verhältnis von Transferaufwand zu Agglomerationsgrad als den relativen Attraktivitätsfaktor eines bestimmten Zentrums, der Teil der Summe der Attraktivitätsfaktoren aller relevanten Einkaufszentren ist. Je höher der Anteil des einzelnen Einkaufszentrums an der gesamten Attraktivität aller relevanten Zentren, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für den Besuch des betrachteten Zentrums. In formalisierter Ausdrucksweise:
Darin bedeuten:
P~i = die Wahrscheinlichkeit, dass ein Konsument aus dem Herkunftsort zum Einkauf in das Einkaufszentrum des Ortes j fährt;
Si = die Verkaufsfläche des Einkaufszentrums in j;
= die zeitliche Distanz zwischen dem Herkunftsort i und dem Ort des Einkaufszentrums in j;
A. = ein empirisch festzulegender Parameter, der als räumlicher Widerstandskoeffizient ein Ausdruck für die Zeit ist, die ein Konsument für bestimmte Einkäufe aufzuwenden bereit ist. Durch A. wird also eine Verbindung zwischen der Fahrtzeit und der Art der Einkaufsfahrt hergestellt, wobei das Einzugsgebiet einer Produktgruppe um so kleiner ist, je größer X ist;
n = Gesamtzahl der Einkaufszentren;
Durch Multiplikation von P. mit der Einwohnerzahl von i ergibt sich die Zahl der in i wohnenden Konsumenten, die wahrscheinlich im Einkaufszentrum in j einkaufen werden. Durch Addition der Konsumenten in allen Gemeinden läßt sich die Gesamtzahl der Kunden im Einzugsgebiet, das - Marktpotential, bestimmen.
Standort (Standortplanung, Standortpolitik)
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