Ein Begriff, der im Zusammenhang mit der Hypothese von Bedeutung ist, mit zunehmender Komplexität und Dynamik der externen Umwelt nehme das Ausmass an Planung zu. Diese Hypothese wurde in einer Reihe von empirischen Untersuchungen bestätigt: die Manager vor allem großer Unternehmungen versuchen, ihre langfristige Planung an die wahrgenommenen Umweltbedingungen anzupassen. Dagegen hat die interne Planungsumwelt offenbar keinen Einfluss auf das Planungsausmass. Zwei Gründe werden als hierfür verantwortlich angeführt:
1. interne Zustände werden bei der Langfristplanung eher ignoriert,
2. Zugang und Verfügbarkeit von Informationen über die interne Umwelt gelten als leicht und werden deshalb in ihrer Bedeutung für die Strategie unterschätzt.
Im Rahmen eines Projekts zur empirischen Entscheidungsforschung entwickelten W. Keppler et al. einen einfachen Bezugsrahmen für eine situative Theorie der Planungsorganisation.
Die Auswertung ergab, dass bei Existenz einer Geschäftsbereichsorganisation eher langfristig geplant wird und eher zentrale Planungsabteilungen gebildet werden als bei Vorliegen einer anderen Organisationsform. Zunehmende Unternehmungsgröße und Kapitalintensität wirken sich positiv darauf aus, dass langfristig geplant wird; die Unvorhersehbarkeit von Umweltveränderungen wirkt sich dagegen negativ aus.
M. Hadaschik knüpfte mit einer eigenen empirischen Untersuchung an diesen Ansatz an und untersuchte, wie sich die Planungsintensität der Unternehmungen als Folge unterschiedlicher bzw. unterschiedlich wahrgenommener Kontext-Anforderungen verändert. Die Planungsintensität (gemessen am Ausmass der Planungsdifferenzierung und -integration sowie am Prognosegrad der Planung) fand er in seiner Untersuchung beeinflußt durch externe Umweltfaktoren: So weisen z.B. Industrieunternehmungen eine höhere Planungsintensität auf als Handels- und Dienstleistungsunternehmungen. Unterschiedliche Absatzmärkte erfordern unterschiedliche Planungssysteme und -prozesse.
· interne Kontextfaktoren: So hat z.B. die Unternehmungsgröße einen deutlich erkennbaren Einfluss auf die Planungsintensität, ebenso die Organisationsstruktur. Divisionalisierte Unternehmungen, Divisionalisierung, weisen höhere Planungsintensität auf als funktional organisierte.
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