Optimierungsmodell für die Neuproduktpositionierung auf der Basis von Wahrnehmungsräumen. In das Modell von Alben (1989) sind Kostenberechnungen der geplanten Neuproduktkonzeption enthalten. Zusammen mit Erlösschätzungen können nicht nur absatzoptimierende, sondern auch gewinnoptimierende Positionen bestimmt werden. Die Integration der Kosten erfolgt methodisch durch die Schätzung einer Funktion zur Transformation der physischen („objektiven“) in die wahrgenommenen („subjektiven“) Produkteigenschaften. Die Schätzfunktion entspricht dem Modell der multiplen Regression, wonach mehrere Vari- ablen (objektive Eigenschaften) auf eine abhängige Variable (eine subjektive Eigenschaft) wirken. Dabei sind auch nichtlineare Funktionen zugelassen, da physische Reize nach den Erkenntnissen der Psychophysik selten linear in Wahrnehmungen umgesetzt werden. Die Absatzprognose wird aus der Distanz der Neuproduktposition zur Position des Idealprodukts berechnet. Es wird unterstellt, dass ein Produkt dann gekauft wird, wenn diese Distanz kleiner ist als die aller anderen Wettbewerbsproduktpositionen. Der zur Berechnung der Erlöse benötigte Preis wird als eigenständige Dimension im Wahrnehmungsraum erhoben. Mit dem Modell wurden in Simulationen gute Schätzergebnisse erreicht, wenn auch umfangreiche empirische Bestätigungen noch nicht vorliegen. Das PROPOSAS zugrundeliegende Positionierungsmodell liegt als Computerprogramm in dem Programmpaket PROPOPP von Albers (1982) vor.
Literatur: Albers, S., PROPOPP. A Programm Package for Optimal Positioning of a New Product in an Attribute Space, in: Journal of Marketing Research, Vol. 19 (1982), S.606-608. Albers, S., Gewinnorientierte Neuproduktpositionierung in einem Eigenschaftsraum, in: ZfbF, 41. Jg. (1989), S. 186-209.
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