Betriebstyp des Großhandels, dessen Hauptmerkmal in der partiellen Fortwälzung von Funktionen auf die Abnehmer liegt. Durch den SB-Großhandel hat das Organisationsprinzip der Selbstbedienung als Absatzkontaktgestaltung seit Beginn der sechziger Jahre Einzug in den Großhandel der Bundesrepublik Deutschland gehalten. Die Fortwälzung von Funktionen kommt dadurch zum Ausdruck, dass sich die gewerbetreibenden Kunden den gewünschten Wa- renkorb selbst zusammenstellen, i. d. R. bare Zahlung leisten und auch den Transport der Ware übernehmen. Durch die Selbstbedienung wird sowohl ein weitgehender Fortfall der persönlichen Akquisition durch Reisende und Verkaufsberater erreicht als auch ein vollständiger Abbau der Transport- und Kreditierungsfunktion. Dadurch entstehen der Großhandelsunternehmung Ökonomisierungsvorteile, die über eine Senkung der Betriebskosten in niedrigere Preise für die Abnehmer transponiert werden können. Cash & Carry-Märkte (C&C-Märkte) sind durch eine einheitliche Preisstellung gegenüber allen Kundengruppen gekennzeichnet, da die kostensenkenden Degressionseffekte in der Betriebswirtschaft des Abnehmers entstehen. Zum 1.1.1991 zählte das Deutsche Handelsinstitut im gesamten Bundesgebiet inkl. der neuen Bundesländer 314 C&C-Märkte mit einer Verkaufsfläche von insgesamt 1,556 Mio. qm. Die auch aus der Tabelle ersichtliche stetige Abnahme der Betriebe dieser Betriebsform setzte sich damit trotz 12 Neueröffnungen in den neuen Bundesländern fort.
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