(= Full-Employment-Budget Surplus; = High-Employment-Budget Surplus) vom amerikanischen Council of Economic Advisers (1962) entwickeltes Konzept zur Beurteilung der konjunkturellen Wirkung eines - Budgets, das als Vorläufer des Konzepts vom konjunkturneutralen Haushalt gelten kann. Zur Beurteilung der volkswirtschaftlichen Bedeutung budgetpolitischer Maßnahmen sind zu unterscheiden: a) autonome (diskretionäre) Änderungen insbes. der Staatsausgaben und Steuersätze; b) induzierte (automatische) Änderungen insbes. der Staatseinnahmen. Bei gegebener Höhe eines Überschusses oder Fehlbetrags des staatlichen - Budgets kann die wirtschaftliche Aktivität, gemessen am Auslastungsgrad des Sozialprodukts, unterschiedlich gross sein, je nachdem wie hoch die autonomen Staatsausgaben und induzierten Steuern sind, welche einerseits den Budgetüberschuss oder -fehlbetrag, andererseits aber aufgrund ihrer Kreislaufwirkungen auch die wirtschaftliche Aktivität bestimmen. Im Vollbeschäftigungsüberschuß-Konzept werden den (tatsächlichen) Ausgaben eines Jahres die (fiktiven) Einnahmen gegenübergestellt, die bei - Vollbeschäftigung erzielt worden wären, legt man die gültigen Steuergesetze zugrunde. Dieser (fiktive) Finanzierungssaldo des Staates wird als »Vollbeschäftigungssaldo« bezeichnet. Er dient gemäss dem Vollbeschäftigungsüberschuß-Konzept als Indikator der konjunkturellen Wirkungen der Fiskalpolitik und als Kriterium zum Vergleich realisierter Budgets im Hinblick auf ihre Beschäftigungseffekte. Beim Vergleich zweier realisierter Budgets kann es sich zeigen, dass das Budget mit dem niedrigeren Vollbeschäftigungsüberschuss expansiver wirkt. Literatur: Gandenberger, O. (1973). Biehl, D. (1971). Smith, W., Teigen, R. (1970)
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