Das Sozialprodukt ist die in Geld ausgedrückte Summe aller im Laufe eines Jahres produzierten – Güter und Dienstleistungen einer Volkswirtschaft, die verbraucht, investiert oder gegen ausländische Erzeugnisse eingei.iuscht wurden. Das Sozialprodukt dient der quantitativen Erfassung der Leistungskraft von Volkswirtschaften. Es werden verschiedene 5ozialproduktgrößen mit unterschiedlichen Berechnungsmöglichkeiten (Entstehungs-, Verwendungs- und Verteilungsrechnung) unterschieden. Ausgangspunkt der Sozialproduktberechnung nach der Entstehungsrechnung ist der –- Bruttoproduktionswert.
ist ein Maß für die Leistung und die Wohlfahrt einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum. Zur Bemessung gibt es verschiedene Größen: 1. Bruttosozialprodukt (BSP) zu Marktpreisen. Es bezeichnet den Geldwert aller Sachgüter und Dienstleistungen, die von Inländern erzeugt und nicht wieder im Produktionsprozeß verbraucht wurden, abzüglich der Importe. 2. Nettosozialprodukt (NSP) zu Marktpreisen. Vermindert man das BSP zu Marktpreisen um die Abschreibungen, so erhält man den Marktwert aller Güter und Dienstleistungen, die unter Berücksichtigung der Abnutzung des volkswirtschaftlichen Gesamtvermögens erzeugt wurden. 3. Nettosozialprodukt zu Faktorkosten (auch: Volkseinkommen). An der volkswirtschaftlichen Produktion sind Produktionsfaktoren beteiligt, die ihren Inhabern Einkommen verschaffen. Rechnet man vom NSP zu Marktpreisen die Zahlungen vom und an den Staat (= indirekte Steuern sowie Subventionen) ab, so erhält man das NSP zu Faktorkosten, das die »Entlohnung der Produktionsfaktoren«, d.h. die Summe der erwähnten Einkommen darstellt.
In der sozialistischen Wirtschaftslehre: In der Wirtschaftstheorie das Maß für die Summe der Einkommen in einem bestimmten Zeitraum, die dem in dieser Periode geschaffenen Wertprodukt („Wertschöpfung“) einschließlich Abschreibungen als Bruttosozialprodukt gleichgesetzt werden.
Siehe auch: Bruttosozialprodukt.
In der Wirtschaftssoziologie: Gesamtheit der in der Wirtschaft eines Landes im Laufe einer Rechnungsperiode (z.B. ein Jahr) produzierten und nicht wieder im Produktionsprozess verbrauchten Sachgüter und Dienstleistungen (Nettowertschöpfung). In der Analyse des Wirtschaftskreislaufes kann das Sozialprodukt als Gesamtheit des privaten und staatlichen Konsums, der privaten und staatlichen Investitionen und der Differenz zwischen Exporten und Importen ermittelt werden. Sind im Sozialprodukt die Abschreibungen (Verschleiss von Produktionsmitteln) enthalten, spricht man vom Bruttosozialprodukt, sind sie abgezogen, vom Nettosozialprodukt. Berücksichtigt man bestimmte staatliche Aktivitäten (Subventionen, indirekte Steuern), dann entspricht dem Nettosozialprodukt das Volkseinkommen. Das Volkseinkommen wird deshalb auch als Nettosozialprodukt bezeichnet.
Mass für das Ergebnis der Produktionsaktivitäten aller inländischen Wirtschaftssubjekte einer Volkswirtschaft in einer bestimmten Periode. Das Sozialprodukt entspricht dem Wert aller Sachgüter und Dienstleistungen, die im Beobachtungszeitraum von Inländern erzeugt, jedoch nicht in der gleichen Periode wieder im inländischen Produktionsprozess verbraucht worden sind. Im Gegensatz zum Inlandsprodukt basiert es auf dem Inländerkonzept, d.h. es stellt auf die Erfassung der ökonomischen Aktivitäten derjenigen Wirtschaftssubjekte, die ihren ständigen Sitz bzw. Wohnsitz innerhalb des betreffenden Staatsgebiets haben, im In- und Ausland ab. Das Sozialprodukt wird gewöhnlich zu Marktpreisen bewertet. In Ausnahmefällen erfolgt die Bewertung zu Herstellungskosten (z. B. Staatsverbrauch, selbsterstellte Anlagen und Lagerzugänge der Unternehmen). Es sind mehrere Sozialproduktgrössen zu unterscheiden. Am gebräuchlichsten ist das —Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen. Nach Abzug der Abschreibungen erhält man das Nettosozialprodukt zu Marktpreisen. Subtrahiert man davon die indirekten Steuern (vermindert um die Subventionen), so gelangt man zum Nettosozialprodukt zu Faktorkosten oder Volkseinkommen. Das nominale Sozialprodukt wird zu jeweiligen (oder laufenden) Preisen berechnet. Zur Darstellung der realen wirtschaftlichen Entwicklung weist das Statistische Bundesamt das Brutto- und Nettosozialprodukt zu Marktpreisen auch zu konstanten Preisen eines bestimmten Basisjahres aus. In der Systematik der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung der Bundesrepublik Deutschland werden die Sozialproduktgrössen im Rahmen der -Entstehungs-, -Verwendungs- und Verteilungsrechnung ermittelt. Jede Sozialproduktgrösse kann durch Abzug des Saldos der Faktoreinkommen zwischen Inländern und der übrigen Welt in die entsprechende Inlandsproduktgrösse umgerechnet werden. Herausragende Bedeutung besitzt das Sozialprodukt als Indikator der kurz- und mittelfristigen wirtschaftlichen Entwicklung einer Volkswirtschaft. Bei langfristigen Analysen realer Sozialproduktsdaten sind vor allem die mit dem jeweils zur Deflationierung verwendeten Preisindex zusammenhängenden Schwierigkeiten zu beachten. Aufgrund von Erfassungs-, Abgrenzungs- und Bewertungsproblemen ist die Verwendungsfähigkeit des Sozialprodukts für internationale Vergleiche und als Massstab für die gesellschaftliche Wohlfahrt beschränkt (zur Kritik an der Sozialproduktberechnung, zu Revisionsvorschlägen und Erweiterungsansätzen Volkswirtschaftliches Rechnungswesen und Sozialindikatoren).
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