Die Wertanalyse (auch: Funktionskostenanalyse) (engl.: value analysis, value engineering) verfolgt das Ziel, alle für den Wert bzw. die Funktion eines Produkts oder einer Dienstleistung nicht notwendigen Kosten zu erkennen und zu eliminieren.
Die Wertanalyse ist ein System zum Lösen komplexer Probleme. Die Wertanalyse soll als eine funktionsgerechte Kostensenkungsund Rationalisierungsmethode dazu beitragen, aufgrund der systematischen Analyse der Funktionen und Kosten des Wertanalyseobjektes vermeidbare Kosten aufzudecken und abzubauen. Das Ziel der Wertanalyse ist dabei, ein Wertanalyseobjekt bei gleichbleibender oder verbesserter Funktionsfähigkeit mit niedrigeren Kosten herzustellen. Da bei der Anwendung der Wertanalyse sowohl wirtschaftliche als auch technische Gesichtspunkte berücksichtigt werden müssen, ist eine konstruktive Teamarbeit von Betriebswirten und Ingenieuren erforderlich. Die Methode der Wertanalyse wurde 1947 von dem amerikanischen Ingenieur L.D. Miles, der als Einkaufsleiter bei der General Electric Company tätig war, entwickelt. Nach Miles können durch die Anwendung der Wertanalyse die Kosten eines Wertanalyseobjektes durchschnittlich um 15 - 20 %, sehr oft auch wesentlich mehr, gesenkt werden. Das Risiko eines Mißerfolges der Wertanalyse ist dagegen mit 35 %, bezogen auf die Gesamtzahl aller Wertanalyseobjekte, sehr gering. Bei der Wertanalyse sind zwei Arten zu unterscheiden, die Wertverbesserung und die Wertgestaltung. Die Wertverbesserung ist die wertanalytische Behandlung eines bereits bestehenden Wertanalyseobjektes; die Wertgestaltung ist die Anwendung der Wertanalyse beim Schaffen eines noch nicht bestehenden Wertanalyseobjektes. Das Wertanalyseobjekt ist also ein bestehender oder entstehender Funktionsträger jeglicher Art, der mit der Wertanalyse behandelt werden soll. Wertanalyseobjekte können sowohl gegenständliche Objekte (Materialien, Produkte, Betriebsmittel) als auchnichtgegenständliche Objekte (Arbeits- und Organisationssysteme, Produktions-, Organisations- und Verwaltungsabläufe, Informationsinhalte und Informationsprozesse) sein. Die Funktion im Sinne der Wertanalyse ist eine Wirkung eines Wertanalyseobjektes. Die Funktionen werden dabei erstens nach Funktionsarten, wie Gebrauchsfunktion und Geltungsfunktion, und zweitens nach Funktionsklassen, wie Hauptfunktion, Teilfunktion und Hilf sfunktion, die entweder erwünscht oder nicht erwünscht sein können, unterschieden. Unerwünschte Funktionen, also unnötige Funktionen, können sowohl bei den Funktionsarten als auch bei den Funktionsklassen auftreten; sie sind möglichst zu vermeiden.
Es handelt sich also um eine Systematik, die sich mit dem Produkt in seiner Gesamtheit und in seinen einzelnen Bestandteilen auseinandersetzt. Deshalb sollten in ein gutes Wertanalyseteam nicht nur die Fachleute von Einkauf, Produktion und Verkauf einbezogen werden, sondern wenn möglich auch Lieferanten und Kunden. Die Teamleitung wird oft einem Controller übertragen.
Wertanalyse (value analysis, value engineering, Gemeinkosten-Wertanalyse) ist ein Verfahren zur Untersuchung von Produkten oder Verwaltungsabläufen mit dem Ziel, diese kosten- und funktionsorientiert zu optimieren. Sie wurde 1947 erstmals in den USA bei General Electric angewandt. In Deutschland ist die Wertanalyse seit 1973 durch die DIN 69910 genormt.
Ursprünglich bezog sich die Wertanalyse nur auf die Materialkosten. Heute betrachtet sie alle Kosten und darüber hinaus auch die Leistungen. In Gemeinkostenbereichen stellt die Wertanalyse folgende Fragen:
(1) Gibt es Leistungen, auf die man verzichten kann?
(2) Können notwendige Leistungen kostengünstiger erbracht werden?
(3) Können notwendige zusätzliche Leistungen ohne zusätzliche Kosten erbracht werden?
Ermittlung der Kosten, die dafür anfallen, wenn einem Produkt bestimmte Funktionen und Eigenschaften mitgegeben werden. Overengineering, also überflüssige Ausstattung und Leistung erhöhen die Herstellungskosten und senken somit die Wettbewerbsfähigkeit eines Produktes. Bei der Anlayse eines Produktes oder einer Dienstleistung wird ermittelt, welchen Nutzen in welcher Qualität der Kunde tatsächlich benötigt. Entscheidend ist also eine Differenzierung in Haupt-, Neben- oder Hilfs- und überflüssige Funktionen, um die überflüssigen Leistungs- und Qualitätsmerkmale eliminieren zu können. Im Automarkt zeigt sich, dass sich der Kunde in seiner Kaufentscheidung an Leistungskriterien orientiert, die er nicht oder höchst selten in Anspruch nimmt. In diesem Fall ist es sinnvoll, diese besondere Leistungsfähigkeit oder den besonderen Qualitätsstandard auch deutlich zu kommunizieren.
ist die systematische Analyse eines Produkts und seiner Bestandteile mit dem Ziel, alle im Hinblick auf die Funktionen des Produktes nicht notwendigen Kosten zu erkennen und zu beseitigen. So kann z.B. geprüft werden, ob durch bestimmte konstruktive Änderungen oder durch den Ersatz von Metall durch Kunststoff eine Senkung der Kosten erreicht werden könnte. Die Wertanalyse hat wirtschaftlich und technisch zu erfolgen. Die Durchführung der Wertanalyse ist seit 1973 in der BRD durch die DIN 69910 genormt.
Verfahren, bei dem bezogen auf ein bestimmtes Entscheidungsobjekt (Produkt, Verfahrensablauf, Verwaltungsaktivität, Dienstleistung), die Funktionen, funktionsbezogenen Eigenschaften und die damit verbundenen Kosten zu ermitteln sind. Ziel ist es die Differenz zwischen Nutzen bzw. Funktionswert und den hierfür aufgewendeten Kosten zu maximieren. Neben der Prozeßoptimierung spielt hierfür die Kostenreduktion eine wichtige Rolle. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kostensenkungsverfahren, bei denen von einem vorgegebenen Ziel ausgegangen wird, werden allerdings bei der Wertanalyse auch die Funktionen des Produktes erfaßt. Ein Produkt sollte z.B. nur das leisten, was der Käufer tatsächlich davon erwartet (siehe hierzu auch Overengineering), darüber hinausgehende Teilfunktionen können weggelassen werden. Entscheidend ist also eine Differenzierung in Haupt-, Neben- oder Hilfs- und überflüssige Funktionen. Durch die Eliminierung der überflüssigen Leistungen können dann sowohl Material- als auch Fertigungskosten eingespart werden.
Die Methode der Wertanalyse ist gekennzeichnet durch
1. Anwendungsneutralität, d.h. mit der Wertanalyse können Objekte jeder Art bearbeitet werden,
2. Universalität, d.h. die Wertanalyse ist eine allgemeine Problemlösungstechnik, die dem menschlichen Problemlösungsverhalten angepaßt ist,
3. Heuristik, d.h. die Wertanalyse ist ein heuristisches Verfahren, welches nicht gewährleistet, daß die beste Lösung gefunden wird.
Die Anwendung der Wertanalyse ist in der Bundesrepublik Deutschland durch die DIN 69910 standardisiert. Diese Norm gilt für die Durchführung der Wertanalyse in Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung. Sie dient einerseits der einheitlichen Anwendung d.er Wertanalyse und andererseits als Leitfaden für die betriebliche Aus- und Weiterbildung. Das Kernstück der Wertanalyse ist der Arbeitsplan, der aus sechs Grundschritten besteht, die wiederum in Teilschritte untergliedert werden. Diese sechs Grundschritte sind:
1. Projekt vorbereiten,
2. Objektsituation analysieren,
3. Sollzustand festlegen,
4. Lösungsideen entwickeln,
5. Lösungen festlegen,
6. Lösungen verwirklichen.
Bei der Durchführung der Wertanalyse ist auf die strikte Einhaltung dieser Grundschritte zu achten, während die einzelnen Teilschritte projektspezifisch variiert werden können. Die Schrittfolgen müssen iterativ durchlaufen werden, wenn eine Annäherung an Zielvorgaben nicht erkennbar ist oder neue Erkenntnisse dies zweckmäßig erscheinen lassen. Außerdem muß die ständige aktive Beteiligung der Mitglieder des Wertanalyseteams sichergestellt werden, so daß jedes Mitglied jederzeit über den erforderlichen vollständigen Wissensstand verfügt.
Im Rahmen der VD1-Richtlinie 2801 sind bezüglich der Anwendungsneutralität der Wertanalyse Formulare beziehungsweise Vordrucke entwickelt worden, die die obligatorischen Arbeitsschritte des Arbeitsplanes, ergänzt um häufig wiederkehrende Angaben, festhalten. Die Universalität dieser Vordrucke wurde durch eine Verlagerung von viel Denkarbeit auf den Anwender erkauft, denn je universeller eine Arbeitstechnik ist, desto abstrakter werden die Verfahrensvorschriften sein.
Die Objekte einer Wertanalyse können unterschiedlicher Art sein und z. B. Produkte i. S. von Sachgütern, Dienstleistungen, Verwaltungsaktivitäten oder Informationen darstellen. Die Diskussion konzentriert sich allerdings i. d. R. auf die »Produkt-Wertanalyse«. Die generelle Zielsetzung einer auf Produkte gerichteten Wertanalyse besteht darin, Funktionen und funktionsbedingte Eigenschaften eines bestimmten Produktes der Art festzulegen, daß die Differenz zwischen dem Nutzen bzw. »Funktionswert«, damit letztlich dem durch dieses Erzeugnis erzielbaren Erlös und den mit dem entsprechenden Erzeugnis verbundenen (Produktions-) Kosten ein Maximum annimmt. Die in der betrieblichen Praxis im Vordergrund stehende spezielle Zielsetzung der Wertanalyse beinhaltet eine Gestaltung von Funktionen und funktions bedingten Eigenschaften eines Produktes in der Weise, daß ohne Beeinträchtigung eines vorgegebenen Funktionswertes die im Zusammenhang mit der Herstellung des Produktes anfallenden Kosten minimiert werden. Unter diesem Aspekt stellt die Wertanalyse dann eine besondere, auf Kostensenkung hinwirkende Rationalisierungsmethode dar. Jedes Produkt weist eine Reihe von Funktionen auf, die in unterschiedlicher Weise zu dem Hauptzweck bzw. der Hauptaufgabe beitragen, die das betreffende Produkt erfüllt bzw. er füllen soll. Das Maß an Übereinstimmung zwischen dem Hauptzweck, den ein Produkt gemäß der Wahrnehmung potentieller Nachfrager in einer bestimmten Art gewährleistet und der Bedürfnisstruktur determiniert wesentlich den Nutzen bzw. Funk-tionswert des Produktes. Im Hinblick auf verschiedene Nutzenarten lassen sich die Funktionen eines Produktes in Gebrauchs und Geltungsfunktionen untergliedern. Gebrauchsfunktionen zielen primär auf die Erreichung eines »technischen« Nutzens (Gebrauchsnutzens) ab; Geltungsfunktionen sind auf die Vermittlung eines »sozialen« Nutzens (Geltungsnutzens) gerichtet. Nach ihrem Bezug zum Hauptzweck bzw. zur Hauptaufgabe können die Funktionen eines Produktes in Haupt bzw. Grund funktionen, Neben bzw. Hilfsfunktionen und irrelevante bzw. unnötige Funktionen unteneilt werden. Während die Hauptfunktionen den Hauptzweck unmittelbar ermöglichen, liefern die durch Hauptfunktionen bedingten bzw. diese ergänzenden Nebenfunktionen einen mittelbaren Beitrag zur Gewährleistung des Hauptzweckes. Irrelevante Funktionen sind weder direkt noch indirekt für die Erfüllung der Hauptaufgabe erforderlich und üben insofern auch keinen Einfluß auf den Gebrauchs und / oder Geltungsnutzen eines Produktes aus. Mit der Zusammenstellung seiner Funktionen ist ein Produkt noch nicht hinreichend charakterisiert. Es müssen darüber hinaus auch die im Zusammenhang mit der Funktionenausübung stehenden, die Qualität des betreffenden Produktes entscheidend prägenden funktionsbedingten Eigenschaften in Form vorwiegend technischer Daten, wie z. B. Formbeständigkeit, Lebensdauer usw. erfaßt werden.
Der Ablauf einer Wertanalyse vollzieht sich in mehreren Phasen, die in Anlehnung an DIN 69910 durch die nachstehend angeführten fünf Grund schritte, die jeweils mehrere Teilschritte umfassen, gekennzeichnet werden können:
Grundschritt 1: Vorbereitende Maßnahmen
Bestimmung des Objektes der Wertanalyse
Festlegung der Zielsetzung der Wertanalyse
Grund schritt 2: Erfassung des Ist-Zustandes
Feststellung der Funktionen und funktionsbedingten Eigenschaften
Ermittlung der Funktionskosten
Grund schritt 3: Kontrolle des Ist-Zu-standes (Soll-Ist-Vergleich)
Prüfung der Funktionen
Prüfung der Funktionskosten
Grund schritt 4: Erarbeitung von Verbesserungsvorschlägen
Ermittlung von Alternativen
Bewertung von Alternativen
Grund schritt 5: Auswahl und Empfehlung einer Alternative
In Verbindung mit den Grund schritten 4 und 5 verwendet die betriebliche Praxis häufig Fragelisten, die z. B. folgende Aspekte enthalten können:
Weist das Produkt irrelevante Funktionen auf?
Besitzt das Produkt unnötige funktionsbedingte Eigenschaften?
Sind bestimmte Bauelemente erforderlich?
Lassen sich Bauteile durch Normteile ersetzen?
Gibt es kostengünstigere Fertigungsverfahren?
Stellt für bestimmte Einsatzgüter Eigenfertigung oder Fremdbezug die kostenoptimale Alternative dar?
Durch der Artige Fragelisten lassensich die Kontroll und Suchprozessevon Lösungsalternativen strukturieren
(value analysis) Verfahren, um im Hinblick auf ein bestimmtes Entscheidungsobjekt (z. B. Produkt, Verfahrensablauf, Gemeinkosten) die Funktionen, funktionsbezogenen Eigenschaften und Funktionskosten zu ermitteln. Die Wertanalyse verfolgt das Ziel, die Differenz zwischen dem Nutzen bzw. Funktionswert und den dafür erforderlichen Kosten zu maximieren. Beide Komponenten werden als variabel angesehen. Die Wertanalyse wurde, zunächst als Produktwertanalyse (Wertanalyse i. e. S., "Wertverbesserung"), Ende der 40er Jahre vom Einkaufsleiter der Firma General Electric in Baltimore, Lawrence D. Miles, entwickelt. Damit sollten Kostensenkungen bei bereits existierenden Produkten erzielt werden. Im Gegensatz zu den üblichen Kostensenkungsverfahren, die von einem gegebenen Produkt ausgehen, um Material und Lohnkosten einzusparen, erfasst die Wertanalyse auch die Funktionen eines Produktes: Ein Erzeugnis soll lediglich das leisten, was die Käufer tatsächlich von ihm erwarten. Die Elimination von Teilfunktionen führt regelmässig zu einer Reduzierung von Material- und Fertigungskosten. Die Überprüfung der Funktionserfüllung liefert Informationen über Möglichkeiten der Substitution teurer Materialien durch preisgünstigere (Materialanalyse). Später wurde die Wertanalyse auch in der Phase der Produktentwicklung (value engineering, "Wertgestaltung") eingesetzt und zur Analyse von Verfahrensabläufen und Verwaltungstätigkeiten (value administration, Gemeinkostenwertanalyse) herangezogen. Sie kann durch folgende Merkmale charakterisiert werden: · Funktionsorientierung mit dem Ziel der Kosteneinsparung: Unterscheidung von Haupt-, Hilfs- und irrelevanten Funktionen; · Teamorganisation; · Systematik des Verfahrensablaufes (nach DIN 69910 bzw. VDI-Richtlinie 2801).
Die organisatorische Gestaltung ist konstitutiv für die Wertanalyse. In einem Wertanalyseteam sollen alle Bereiche, die von einem Untersuchungsobjekt berührt werden, vertreten sein. Die Teams werden fallweise gebildet und ggf. von einer Stabsstelle "Wertanalyse" organisiert. Mit dieser Teamstruktur sollen Ressortvorbehalte überwunden und kreative Potentiale freigesetzt werden. Die Beteiligung der verschiedenen Bereiche an der Erarbeitung einer Problemlösung schafft am ehesten die Voraussetzung für deren Akzeptanz und Verwirklichung.
In den Vorschlägen über eine Systematik des Arbeitsablaufes der Wertanalyse werden mehrere Teilphasen bzw. Grund- und Teilschritte unterschieden, die hier gemäss DIN 69910 wiedergegeben werden: Grundschritt 1: Vorbereitende Massnahmen
* Auswahl des Objektes der Wertanalyse (ggf. mittels ABC-Analyse),
* Festlegung eines quantifizierbaren Ziels,
* Bilden einer Arbeitsgruppe,
* Fixierung eines Arbeitsplanes;
Grundschritt 2: Ermittlung des Ist-Zustandes
* Beschreibung des Wertanalyse-Objektes,
* Feststellung der Funktionen (Haupt-, Hilfs-, überflüssige Funktionen),
* Ermittlung der funktionsbedingten Eigenschaften (technische Leistungsdaten, Lebensdauer usw.),
* Ermittlung der Funktionskosten;
Grundschritt 3: Prüfen des Ist-Zustandes
* Prüfung der Funktionserfüllung,
* Prüfung der Funktionskosten;
Grundschritt 4: Erarbeiten von Verbesserungsvorschlägen
* systematische Suche nach Problemlösungen; als Hilfsmittel zur Bewältigung dieses komplexen, offenen Prozesses der Problemsuche und -lösung haben sich insb. Fragelisten (Check-Listen) bewährt.
Grundschritt 5: Prüfen und Bewerten der Problemlösungen
* Prüfung der sachlichen Durchführbarkeit,
* Prüfung der Wirtschaftlichkeit;
Grundschritt 6: Auswahl und Verwirklichung einer Lösung.
ist die systematische Analyse der Teilfunktionen eines Untersuchungsobjektes (Produkt, Material, Prozeß) mit dem Ziel, die Notwendigkeit der einzelnen Funktionen und ihre jeweiligen Nutzenbeiträge festzustellen. Im Anschluß daran kann über die sinnvolle Kombinationen von Teilfunktionen entschieden werden. Das Verfahren, 1947 von dem amerikanischen Ingenieur Lawrence D. Miles (Fa. General Electric) entwickelt, läßt sich durch folgende Merkmale charakterisieren: funktionsorientierte Betrachtungsweise mit dem Ziel der Kosteneinsparung. Dabei wird zwischen Haupt-, Hilfs- und irrelevanten Funktionen unterschieden; organisierte Teamarbeit; Anwendung von Kreativtechniken zur Ideenfindung; systematisches Vorgehen nach einem Arbeitsplan (nach DIN 69910 bzw. VDI- Richtlinie 2801).
Die Wertanalyse wird auch in der Phase der Produktentwicklung (value engineering, „Wertgestaltung“; Innovationsmanage- ment) eingesetzt und zur Untersuchung von Verwaltungstätigkeiten (Gemeinkosten- wertanalyse) herangezogen. Der Ablauf einer Wertanalyse umfaßt nach DIN 69910 sechs verschiedene Grundschritte:
Grundschritt 1: Vorbereitende Maßnahmen Auswahl des Untersuchungsobjektes (ggf. mittels ABC-Analyse); Bildung einer Arbeitsgruppe; Planung des zeitlichen Ablaufs der Untersuchung.
Grundschritt 2: Ermittlung des Ist-Zustan- des Beschreibung des Wertanalyse-Objektes; Feststellung der Funktionen und Ermittlung der funktionsbedingten Eigenschaften; Kostenermittlung.
Grundschritt 3: Kritik des Ist-Zustandes Kritik der Funktionserfüllung; Kritik der Kosten.
Grundschritt 4: Ermittlung von Alternativen systematische Suche nach allen vorstellbaren Alternativen. Grundschritt 5: Prüfen und Bewerten der Alternativen technische Prüfung; wirtschaftliche Prüfung; Grundschritt 6: Auswahl und Verwirklichung einer Lösung.
In einem Wertanalyseteam sollen alle Bereiche, die von einem Untersuchungsobjekt berührt werden, vertreten sein. Dadurch werden Ressortegoismen vermieden, kreative Potentiale freigesetzt und die Voraussetzung für die Akzeptanz und Verwirklichung von Problemlösungen geschaffen. Um das technische Spezialwissen von Zulieferbetrieben zu nutzen, können zudem auch Lieferanten in den Wertanalyseprozeß eingebunden werden.
Siehe auch Value Analysis, Value Control, Value Engineering
Literatur: Korte, R.-J., Verfahren der Wertanalyse, Berlin 1977.
Trautmann, W. P., Wertanalyse im Einkauf, Gernsbach 1973.
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