Veränderungen u. a. in der Altersschichtung, der Geburts-,Heirats- und Sterberaten, sowie der geographischen Verteilung sowie der Gesellschaftsstrukturen. Durch die demographischen Veränderungen verändern sich die Märkte, aber auch das Kaufverhalten und das Bedarfsprofil der einzelnen Konsumenten. Die Beobachtung und Verfolgung der Bevölkerungsverlagerung gibt Hinweise auf sich verändernde und sich neu entwickelnde Märkte. Ebenso zeigt sie auf, in wieweit sich das Volumen und die Kaufkraft der einzelnen Zielgruppen verändern und mit welchen Marketingstrategien sie erschlossen und gebunden werden können.
Generell zeigen sich derzeit folgende Trends:
- Rückgang der Geburtenzahl. Spielwarenhersteller reagieren darauf, indem sie sich mit Hobbyprodukten an für sie positiven Trends orientieren. Bspw. an dem verzögerten Erwachsenwerden der Jugendlichen sowie der Tagesfreizeit derjenigen, die aufgrund des Arbeitsmarktes noch nicht oder nicht mehr im Berufsleben stehen. Hersteller von Babypflegeartikel wiederum suchen sich neue Abnehmer bei der wachsenden Zahl der Allergiker.
- Veränderung des Alterskegels. Als Reaktion entwickeln sich in allen Branchen Seniorenmärkte mit entsprechend modifizierten Produkten und Marketingstrategien. Von den Reiseveranstaltern über die Autobauer bis zu den Herstellern Weißer und Brauner Ware favorisieren sie Produkte, die dem Bedürfnis der Zielgruppe nach Bequemlichkeit und Komfort entsprechen.
- Veränderungen im Verhalten der jungen Altersklassen: Sie leben relativ lang im elterlichen Haushalt, treten spät ins Berufsleben ein und gründen relativ spät mit einem Partner einen gemeinsamen Haushalt. Lebensmittelhersteller reagieren hierauf bspw. mit kleineren Packungsgrößen und mit einer Sortimentsausweitung an Fertiggerichten.
- Landflucht: Da gerade in den Ballungsräumen die Verkehrsanbindungen überlastet sind, ziehen besonders die jüngeren Altersklassen vom elterlichen Haus im Grünen in die Innenstädte. Es ist wieder chic geworden, in den Zentren zu leben. Unterstützt wird dieser Trend durch die Stadtkernsanierungen. Baugesellschaften reagieren auf den Trend indem sie Stadthäuser, ehemalige Hotels oder Verwaltungsgebäude zu Apartementanlagen umplanen. Auch die Gastronomie, die Unterhaltungsindustrie und der gehobene Einzelhandel findet wieder in die Stadtzentren zurück.
- Multikulturelle Gesellschaft: Der wachsende Anteil Nichtdeutscher veranlasst den Einzelhandel, sein Sortiment auf die Bedürfnisse und Konsumgewohnheiten fremdländischer Mitbürger einzurichten. Verschiedene Markenartikler platzieren ihre Printwerbung in den von diesen Bevölkerungsgruppen favorisierten Zeitungen und Zeitschriften.
- Veränderte Einkommensverteilung: Der Anteil der Bevölkerung mit mittlerem Einkommen reduziert sich. Dafür wächst der Bevölkerungsanteil mit niederem Einkommen. Hier reagiert der Handel über die steigende Zahl von Niedrigpreis- und Gebrauchtwarengeschäften.
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