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Grundlagenforschung

"experimentelle oder theoretische Arbeit, die in erster Linie auf die Gewinnung neuer Erkenntnisse über den zugrunde liegenden Ursprung von Phänomenen und beobachtbaren Tatsachen gerichtet ist, ohne auf eine besondere Anwendung oder Verwendung abzuzielen" (OECD, 1982). Insoweit wird sie als zweckfreie Forschung ( Zweckforschung) bezeichnet. Grundlagenforschung wird primär in internationalen Forschungsinstituten (z.B. CERN), in nationalen Grossforschungseinrichtungen (z. B. Kernforschungszentrum Karlsruhe), Forschungseinrichtungen (z.B. Max-Planck-Gesellschaft), Bundesforschungs- anstalten, die einzelnen Ministerien unterstehen, sowie in Universitäten und technischen Hochschulen betrieben. In Industrieunternehmen werden etwa 4% bis 5% der gesamten  Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen für die Grundlagenforschung eingesetzt, doch sind die Aktivitäten i. d. R. auf die branchengrössten Unternehmen beschränkt. Grundlagenforschung zeichnet sich dadurch aus, dass der Input-Output-Zusammenhang mit höherer Ungewissheit belastet ist als bei anderen Arten der Forschung. Sie erschwert eine ökonomische Steuerung, weil ihre Ergebnisse selten in einen prognostizierbaren ökonomischen Verwertungszusammenhang gestellt werden können und durch Masse wie Veröffentlichungszahl, Expertenbewertung (peer rating), Zitierhäufigkeit (citation in- dexing) etc. nur unzureichend zu erfassen sind. Ausserdem sind die Ergebnisse i.d.R. als "freies Gut" zu betrachten, dessen mehrfache Verwendung keine Grenzkosten verursacht. Daraus erklärt sich das geringe privatwirtschaftliche Interesse an der Grundlagenforschung. Ihre teilweise überraschende und vielfältige Bedeutung für den technischen Fortschritt ist in mehreren persönlichkeitsorientierten oder objektorientierten Studien (z. B. TRACES, Hindsight) belegt worden. Ein besonderes Problem stellt der Wissenstransfer von der Grundlagenforschung in den technischen Fortschritt dar. Er wird behindert durch unterschiedliche Kommunikationsmedien und -formen sowie eine Werthaltung der Forscher, die ein eigenes praktisches Verwertungsinteresse ihrer Erkenntnisse ausschliesst. Aus dem höheren Unsicherheitsgrad und anderen Zielen im Vergleich etwa zur Entwicklung hat sich die Erkenntnis gebildet, dass das Management und die Führung der Forschung nach anderen Prinzipien erfolgen sollten. Tendenziell sollen in der Forschung grössere Entscheidungsspielräume gewährt, eher Abweichungen von Plänen toleriert, Aussenkontakte gefördert und weniger hierarchische Strukturen nach Formalkriterien betont werden als in der Entwicklung.                                                              Literatur: OECD, Die Messung wissenschaftlicher und technischer Tätigkeiten, Frascati-Handbuch 1980 (Hrsg.: Bundesministerium für Forschung und Technologie), Bonn 1982. Bundesminister für Forschung und Technologie, Faktenbericht zum Bundesbericht Forschung 1990, Bonn 1990. Illinois Institute of Technology Research Institute, TRA- CES, Technology in Retrospect and Critical Events in Science, Report to the National Science Foundation, Vol. I, II, 1968. Isenson, R. S., Technological Forecasting Lessons from Project Hindsight, in: Bright, /. R. (Hrsg.), Technological Forecasting for Industry and Government, Englewood Cliffs, N.J. 1968, S. 35 ff.

ist auf die Gewinnung neuer wissenschaftlicher oder technischer Erkenntnisse und Erfahrungen ausge­richtet, ohne überwiegend an deren unmittelbarer praktischer Anwendbarkeit orientiert zu sein. Zum Zeitpunkt der Aufgabenstellung steht das mögliche spätere Anwendungsgebiet somit noch nicht fest. Siehe auch   Forschung und Entwicklung sowie  FuE-Strategien.

Forschung und Entwicklung

Die im Gegensatz zur angewandten Forschung ausschließlich zum Zweck der Gewinnung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse durchgeführte, von außerwissen­schaftlichen Zwecken freie Forschung.

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