[s.a. Kreativitätsmethoden] Technological Forecasting oder technologische Voraussage wird definiert als »... the probabilistic estimate of the future rate of technology transfer« (Lloyd, 1976, S. 91). Gegenstand ist also das Schätzen von Zeitabständen, in denen Veränderungen und Weiterentwicklungen von Technologien mit bestimmten Wahrscheinlichkeiten zu erwarten sind.
Beim Technological Forecasting lassen sich zwei methodische Ansätze unterscheiden (vgl. Ärpäd, 1989, S. 128ff.). Der erste Ansatz ist die »potenzialorientierte Vorhersage«. Es handelt sich um eine Vorhersage der gütertechnischen Entwicklung auf der Basis gegebener technischer Informationen. Dieser Ansatz geht von neuen, aber vorhandenen wissenschaftlichen Informationen aus und versucht, ihre gütertechnische Bedeutung für die Zukunft abzuschätzen und zu bewerten. Weiterhin werden innovative Konzepte einbezogen, die sich in der Realisationsphase befinden. Ihre weitere Entwicklung und die entsprechenden Auswirkungen werden beurteilt.
Der zweite Ansatz ist die »bedarfsorientierte Vorhersage«. Dieser Ansatz geht von einem normativ festgelegten Zukunftszustand aus und führt retrograd zu Aktionen der Gegenwart. Es werden also zunächst Zukunftsziele und der zukünftige Bedarf geschätzt und anschließend die entsprechenden Lösungsmöglichkeiten antizipiert.
Die Techniken des Technological Forecasting lassen sich nach Jantsch (1967, S. 115ff.) in drei Gruppen unterteilen. Zu den intuitiven Techniken zählen z.B. das Brainstorming und die Delphi-Methode; zu den explorativen Techniken werden u.a. Extrapolationen von Zeitreihen, die Morphologie sowie Szenario- und Analogie-Verfahren (Szenarien) gerechnet; zu den normativen Techniken gehören u.a. Entscheidungsmatrix-Verfahren und Systemanalysen.
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