Diese Periodenabgrenzung auf der Basis geplanter, aber noch nicht realisierter Gewinne setzt die Planung von Einnahmen und Ausgaben der Unternehmung voraus. Dann erhält man einerseits entsprechend den Verfahren der Investitionsrechnung -den Barwert der künftigen (optimal geplanten) Einnahmeüberschüsse als maximalen Gesamtwert der Unternehmung; er wird auf der Passivseite der Eröffnungsbilanz ausgewiesen. Andererseits nimmt diese auf der Aktivseite den Ausgabenbetrag, d. h. den Anschaffungswert, der in der Unternehmung arbeitenden Güter im Planungszeitpunkt auf. Bei Planerfüllung ist der ausgewiesene Gewinn gleich der Verzinsung des Anschaffungskapitals zum internen Zinsfuß (Ökonomischer Gewinn). Unter diesen Umständen ist die Summe der Einzelwerte der Bilanz gleich dem Gesamtwert des Unternehmens; der letztere resultiert aus der Diskontierung der auf Basis des Optimalplans angesetzten künftigen Zahlungsüberschüsse mit dem internen Zinsfuß. Eine Bilanz mit einer solchen Übereinstimmung wird als s. B. bezeichnet.
Der Periodenerfolg ergibt sich als Differenz des Barwerts der zum Periodenbeginn geplanten Einnahmenüberschüsse einerseits und der noch aktivierten Teile der Anschaffungsausgaben sowie dem Zahlungsüberschuß der Periode andererseits (Kapitaltheoretische Bilanz).
Systemanalyse bezeichnet die Entwicklung von EDV-Systemen, im allgemeinen Anwendungssystemen.
Daher sind auch die Begriffe Systementwicklung oder Systemplanung geläufig. Die einzelnen Entwicklungsphasen sind:
Istanalyse: In dieser Phase wird der Ist-Zustand eines Systems analysiert und die Notwendigkeit begründet, diesen Zustand zu ändern.
Sollkonzept: Aus den Ergebnissen der Istanalyse wird ein Grobkonzept entwickelt, das auf die logische, technische und wirtschaftliche Durchführbarkeit untersucht wird (»feasibi-lity study«). Von dieser Durchführbarkeitsstudie hängt der weitere Fortschritt des Projektes ab. Die Entscheidung über die Fortführung des Projekts kann meist nicht quantitativ begründet werden, da die exakte Bestimmung von Nutzen und Aufwand mit Schwierigkeiten verbund en ist.
c) Systementwurf: Aufbauend aufdem Grobkonzept werden in dieserPhase detaillierte Funktionsspezifikationen erarbeitet. Meist werden zuerst, gemäß dem Top-down-Entwurf, die Spezifikationen auf der oberstenEbene festgelegt, die dann für die jeweils niedrigere Ebene Restriktionenfür die weitere Spezifikation darstellen.
Implementierung: Die Implementierung umfaßt die Codierung der Spezifikationen auf der untersten Ebene, das Austesten der Programme und die physische Anordnung der Datenbestände.
SystembetrieBund Systempflege: Nachdem das gesamte Programmsystem ausgetestet wurde, schließt sich der Systembetrieb an. In der ersten Zeit des Systembetriebs treten meist Fehler auf, die vorher nicht erkannt werden konnten. Aufgabe der Systempflege ist die Korrektur dieserFehler und die Anpassung des Softwaresystems an veränderte Umweltbedingungen.
Die einzelnen Phasen der Systemanalyse bauen nicht streng aufeinander auf. Rückkopplungen zu vorhergehenden Phasen sind immer dann notwendig, wenn Entwicklungsfehler erkannt werden oder sich die Anforderungen an das neue System während der Entwicklung verändern. Da ein Software-Entwicklungsprojekt von mehreren Personen gemeinsam durchgeführt wird, ist ein Projekt-Management unerläßlich. Aufgabe des Projektleiters ist die Terminplanung und Koordination der Entwicklungsphasen. Zur Terminplanung bieten sich die verschiedenen Methoden der Netzplantechnik an.
Die allgemeine Systemtheorie betrachtet soziale Phänomene als aus vielen Teilen zusammengesetzte Ganzheiten, die durch eine Vielzahl von Variablen beschrieben werden können, miteinander in wechselseitiger Beziehung stehen (Konnektivität) und als Ganzes gegenüber ihrer Umwelt abgrenzbar sind. Jedes Wirkungssystem wird in Analogie zu den Systemen der Kybernetik und Informationstheorie interpretiert.
Gegenstand der Analyse von Managementsystemen wie von allen anderen Systemen auch ist die Analyse der Zielsetzungen, der Elemente, der Beziehungen und des Verhaltens eines gegebenen Systems.
Zwischen System und Umwelt besteht notwendigerweise immer ein Komplexitätsgefälle, die Grenze ist die Differenz. Die Systemleistung, der Nutzen der Systembildung, ist abstrakt gesprochen die Reduktion und nicht die Abbildung von Umweltkomplexität. Durch Reduktion wird Orientierung in einer überwältigend komplexen Umwelt möglich. Eine Punkt-für-Punkt-Entsprechung zwischen System und Umwelt kann es definitionsgemäss nicht geben, sie käme einer Auflösung des Systems gleich.
Reduktion von Umweltkomplexität heißt in erster Linle Selektion, d.h. das System nimmt nur bestimmte Aspekte aus der Umwelt wahr, beschäftigt sich nur mit bestimmten Fragestellungen, läßt nur bestimmte Perspektiven zu. Selektiv zu sein, ist keine freie Entscheidung in dem Sinne, dass Systeme auch nicht selektiv sein könnten. Es gilt zu sehen, dass Komplexität Selektion erzwingt. Selektivität ist aber nicht folgenlos; im Gegenteil, sie bringt für das System eine fortwährende Schwierigkeit mit sich. Selektion zieht zwangsläufig Kontingenz im Sinne von Unbestimmtheit nach sich.
Dort, wo Selektion unvermeidlich ist, ist auch keine Sicherheit mehr möglich, das Ausgeblendete bleibt unerkannt und seine Wirkungen werden für das System zu potentiellen Überraschungen, die jederzeit auftreten können. Für die Entscheidungsträger eines Handlungssystems heißt Kontingenz zuallererst, dass die Sicherheit fehlt. Das Risiko wird folglich zum konstituierenden Merkmal des Steuerungsprozesses.
Das System gewinnt einerseits Freiheit und Autonomie durch Beschränkung auf bestimmte Teile und Beziehungen der Umwelt und gegebenenfalls durch aktive Einwirkung auf diese. Andererseits bedeutet die mehr oder weniger pauschale Ausblendung und Ignorierung der “Restumwelt” nun allerdings nicht, dass dieser Bereich tatsächlich irrelevant ist. Die Ausblendung hat ihren Preis; ausgeblendete Beziehungen machen sich später potentiell als bestandsgefährdende Probleme oder Krisen aufdringlich bemerkbar. Die Reduzierung der Umweltkomplexität bringt zwar die Probleme für das System in ein bearbeitbares Format, ändert jedoch an dem Faktum der Umweltkomplexität nichts. Die Umwelt bleibt daher schon deshalb permanent eine potentielle Quelle der Bedrohung. Darüber hinaus ergeben sich innerhalb der Umwelt immer wieder (unerwartete) Veränderungen, die die einmal gefundenen Bearbeitungsmuster und Routinen obsolet werden lassen. Die Bestandserhaltung (Differenzstabilisierung) ist also ein permanentes Problem, das sich nicht definitiv lösen läßt.
Dieses Muster der sinnverarbeitenden Systembildung, wie sie sich in der Systemtheorie darstellt, gibt zugleich ein instruktives Leitmotiv für eine (Neu-) Konzeptionalisierung des Management-Prozesses:
Der Selektionszwang als Konsequenz der (Umwelt-)Komplexität und das daraus resultierende Risiko der Ausblendung (Unsicherheit) umreißen zwei Eckpfeiler des Spannungsfeldes der Unternehmenssteuerung. Ein System kann sich nur durch Selektion konstituieren und es kann seinen Bestand nur bewahren, wenn es gelingt, die durch Selektion geschaffene Differenz (das Komplexitätsgefälle) aufrecht zu erhalten.
Die Vorstellung vom Komplexitätsgefälle zwischen System und Umwelt und seiner Aufrechterhaltung setzt keineswegs voraus, dass Art und Umfang des Gefälles immer gleich bliebe. Im Gegenteil, das System hat im Prinzip immer die Möglichkeit, die Grenzen (die Differenz) neu zu bestimmen oder zu modifizieren, sich neue Umweltkontakte zu ennöglichen und neue Strategien der Abgrenzung zu wählen. Es ist aber nicht selten eine Veränderung der Umwelt selbst, die eine Neubestimmung der Differenz erforderlich macht.
Die Bestimmung (oder die Erfindung) von stabilisierungsfähigen Grenzen ist eine steigerbare, optimierbare Leistung. Oder anders ausgedrückt: Systeme sind lernfähig, sie können durch Erfahrung, Vergleich mit anderen Systemen, Analogien etc. ihr Problemlösungspotential steigern und ihre Position zur Umwelt verbessern. Die Veränderung und Neubestimmung der Grenzen, oder kurz die Systementwicklung, ist deshalb neben Selektion und Risiko(-Kompensation) der dritte Eckpfeiler eines systemtheoretisch geleiteten Konzeptes des Management-Prozesses.
Die Reduktion von Komplexität setzt ein hinreichendes Mass an Differenziertheit bezüglich des Problemfassungsvermögens voraus. Die Relationen der Umwelt müssen durch das System mit weniger Relationen vereinfachend, aber dennoch effektiv rekonstruierbar sein. Wird die Komplexität zu stark reduziert, so besteht die Gefahr, dass das System nicht mehr adäquat mit der Umwelt in Interaktion treten kann, es verliert seine “Lebensfähigkeit”.
Die grenzkonstituierende und identitätsstiftende Differenz ist eine Differenz von Komplexitäten, nicht eine Differenz zwischen Komplexität und Eindeutigkeit.
Wirtschaftliche Handlungssysteme, insbesondere Unternehmungen, sind Systeme, die für die Absorption der Umweltkomplexität zuallererst den Mechanismus der Zwecksetzung verwenden. Die Strategie der Zwecksetzung ermöglicht eine Teilverlagerung der Bestandsproblematik von “außen nach innen”, d.h. das amorphe Bestandsproblem wird durch Definition erstrebenswerter Wirkungen in eine bearbeitbare Fassung transformiert, die zum Gegenstand konkreter Pläne und systeminterner Verständigungsprozesse gemacht werden kann. Die Setzung von Zwecken und ihre kalkulierende planerische Umsetzung in Pläne und Strukturen reicht aber nicht aus, den Systembestand zu sichern.
Systemansatz: In der Managementlehre unterscheidet man bei der Diskussion von - Effizienz im Unternehmen zwischen der Perspektive des Zielansatzes und der des Systemansatzes.
Der Systemansatz geht davon aus, dass innerhalb einer Organisation unterschiedliche Interessengruppen mit teils schwer vereinbaren Zielvorstellungen existieren, dass innerhalb solcher Interessengruppen verschiedene Vorstellungen mit unterschiedlichen Prioritäten anzutreffen sind und dass auch von außen allgemeine Wertvorstellungen, Vorschriften und konkrete Erwartungen an die Organisation herangetragen werden.
Nach dieser Perspektive sind Organisationen komplexe soziale Systeme, deren Effizienz sich nicht danach bemißt, wie gut einzelne Ziele einzelner Interessenträger erreicht wurden, sondern danach, wie weit das Überlebenspotential dieser Organisation innerhalb einer sich wandelnden Umwelt gestärkt wurde. Effizienz wird damit zu einem abstrakten, mehrdimensionalen - Konstrukt, das sich der direkten Erfassung entzieht. Dem hohen Grad theoretischer Adäquanz steht der niedrige Grad empirischer Meßbarkeit entgegen.
Um diesen Effizienzbegriff dennoch handhabbar zu machen, sind einzelne Indikatoren zu bestimmen, die einen Hinweis auf das organisatorische Überlebenspotential gestatten. Der wesentliche Unterschied zum Zielansatz besteht darin, dass nicht von subjektiven Zielvorstellungen einzelner, sondern von objektiven Kriterien einer langfristigen Funktionsfähigkeit der Organisation ausgegangen wird. Dabei lassen sich drei Gruppen solcher Kriterien unterscheiden:
(1)ökonomisch-technische
(2)individual- soziale und
(3)flexibilitätsorientierte Kriterien.
Diese Kriterien sind nicht additiv unabhängig, sondern multiplikativ abhängig zu verstehen, d.h. sie stellen ein System dynamischer Balance dar.
Vorhergehender Fachbegriff: System-FMEA | Nächster Fachbegriff: Systemansatz
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|
|