Ihre Funktion im Rahmen von Informationsprozessen sind die sinnvolle und aussagefähige Verdichtung, Synthese und Gestaltung des vorhandenen Informationsbestandes. Die Informationsverdichtung verkörpert eine rationelle Wissenskanalisierung mit dem Ziel, den für eine Problemlösung relevanten Informationsbedarf herauszufiltern, damit den einzelnen Ebenen der Unternehmenshierarchie die jeweils relevanten Informationen in konzentrierter Form zur Verfügung gestellt werden können. So lassen sich z.B. aus dem Bereich des Rechnungswesens Zahlen über betriebswirtschaftliche Sachverhalte zu Zielhierarchien (Kennzahlen, Kennzahlensysteme) zusammenfassen, welche in einer weiteren Verarbeitungsstufe zu integrierten Managementunterstützungssystemen ausgebaut werden können. Um Informationen verdichten zu können, müssen die Einzelinformationen zunächst nach dem Kriterium der Tauglichkeit für die Gesamtkoordination und Lenkung aller betrieblichen Teilprozesse in einen neuen Kontext eingeordnet werden. Diese sog. Informationssynthese ist um so schwieriger, je weiter man in der Organisationshierarchie nach oben geht. Während untere Führungsebenen (Informationssubsysteme) wegen der strukturellen Isomorphie der Informationen noch auf vorgefertigte Muster und Methoden zur Synthese (analytische Methoden und Denkmodelle) zurückgreifen können, entsprechen im zentralen Führungssystem die zu lösenden Aufgaben nicht mehr den etablierten Feinstrukturen der Arbeitsteilung. Die zu berücksichtigende Informationsvielfalt erschwert somit die Aufgabe der Synthese. Ein weiteres Problem der Informationsaufbereitung stellt die benutzeradäquate Informationsgestaltung dar. Die Darstellungsform von Informationen beeinflusst ihre Aussagefähigkeit, Verständlichkeit und damit Akzeptanz durch den Empfänger. So ist z. B. generell bei der Präsentation von quantitativen Informationen darauf zu achten, dass graphische Darstellungen tabellarische an Aussagekraft übertreffen. Der Grund dafür ist, dass bildlich vermittelte Zusammenhänge nach empirischen Untersuchungen offenbar bis zu 50000 mal schneller erfasst werden als Texte und Zahlen.
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