Unter statistischen Gesichtspunkten wird zwischen absoluten und relativen Kennzahlen differenziert. Absolute Kennzahlen geben an, aus wie vielen Elementen eine näher bezeichnete Menge besteht. Hierbei werden unterschieden:
• Einzelzahlen (z.B. Zahl der Mitarbeiter in einem Unternehmen) • Summen (z.B. Bilanzsumme)
• Differenzen (z.B. Betriebsergebnis als Differenz zwischen Umsatzerlösen und Umsatzkosten)
• Mittelwerte (z.B. der durchschnittliche Endbestand eines Lagers für die Monate Januar bis Dezember)
Relative Zahlen (Verhältniszahlen) werden gebildet, indem (quantitative) Sachverhalte in Form eines Quotienten sinnvoll verknüpft werden. Man unterscheidet hierbei
• Gliederungszahlen, die den Anteil einer Größe an der Gesamtmenge angeben (z.B. Eigenkapital am Gesamtkapital),
• Beziehungszahlen, die Verknüpfungen zwischen ungleichartigen Zahlen verschiedener Grundgesamtheiten herstellen, zwischen denen eine Ursache-Wirkungs-Beziehung vermutet wird (z.B. Rentabilität = Ergebnis/Kapitaleinsatz) und
• Indexzahlen, mit denen sich eine Zeitreihe bzw. die zeitliche Veränderung von Daten übersichtlicher aufbereiten lässt (z.B. Preisindex).
sind Verhältniszahlen für innerbetriebliche oder zwischenbetriebliche Vergleiche. Sie dienen auch der Kontrolle des Betriebserfolges. Kennzahlen können unterschieden werden in
1. Gliederungszahlen
2. Beziehungszahlen und
3. Veränderungszahlen (besonders in Form von Indexzahlen).
zu 1. Bei Gliederungszahlen wird ein Teil des Ganzen zum Ganzen ins Verhältnis gesetzt, so z.B. Personalkosten zu Gesamtkosten.
zu 2. Bei den Beziehungszahlen werden zwei Anteile aus verschiedenen Gruppen zueinander ins Verhältnis gesetzt. Der zwischen diesen beiden Gruppen bestehende oder vermutete ursächliche Zusammenhang soll durch Berechnungen aufgedeckt werden. (Bsp: Umsatz je Kunde oder je Verkaufskraft).
zu 3. Dagegen werden bei Veränderungszahlen die einzelnen Zahlen derselben Gruppe, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten anfallen, zueinander in Beziehung gesetzt, um damit das Maß ihrer Änderung zu bestimmen (Bsp.: Umsatz der Periode t + 1 zu Umsatz der Basisperiode t).
Im betriebswirtschaflichen Sinn stellen Kennzahlen quantitative Daten dar, die als Verdichtung der komplexen Realität über durch Zahlen erfaßbare betriebswirtschaftliche Sachverhalte informieren. Hinsichtlich ihres Aussageninhalts können betriebswirtschaftliche Kennzahlen wie folgt differenziert werden: Kennzahlen, die unternehmerische Oberziele ausdrücken (z.B. Rentabilitätskennzahlen, Anlagendeckungskennzahlen, Marktanteilszahlen); Kennzahlen, die sich auf teilbetriebliche Sachverhalte beziehen und z.B. funktionelle Bereiche abbilden (z.B. fertigunwirtschaftliche, absatzwirtschaftliche, logistische, personalwirtschaftliche oder beschaffungswirtschaftliche Kennzahlen usw.).
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