Nach Paul Watzlawick hat jede Kommunikation stets und zugleich sowohl eine inhaltliche (Übermittlung von Sachinformationen) als auch eine soziale Funktion (Weiterentwicklung der zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den Kommunikationspartnern). Die Entwicklung der sozialen Beziehungen ist dabei Voraussetzung für die adäquate Verständigung auf der inhaltlichen Ebene. Je nach Situation steht die inhaltliche oder die soziale Funktion im Vordergrund. In vielen Fällen haben scheinbar vorrangig inhaltliche Kommunikationsprozesse die Funktion, die zwischenmenschlichen Beziehungen zu "klären" (z.B. Gespräch über das Wetter zur Anknüpfung von Kontakten). Aufgabe der organisationalen Kommunikation ist es, eine effiziente Erfüllung des Organisationszwecks zu ermöglichen. Dabei hat Kommunikation zwei wesentliche Funktionen: (1) Die für die Aufgabenerfüllung notwendige Arbeitsteilung erzwingt die Koordination von Teilaufgaben. Diese sind nur über die verschiedensten Formen von Kommunikation möglich, wobei von zunehmender Bedeutung die Verwendung von Kommunikationstechniken ist. (2) Integration als weitere zentrale Funktion von Kommunikation besteht darin, den Organisationsmitgliedern eine gemeinsame Orientierung zu ermöglichen und damit zur Leistungsmotivation beizutragen. Diese Funktion betrifft die Bildung gemeinsamer Werte, die Orientierung an einer Unternehmensphilosophie sowie das Erleben eines Zusammengehörigkeitsgefühls ( Gruppenkommunikation, Organisationsklima). Koordinationsund Integrationsfunktion von Kommunikation in Organisationen sind somit analog den allgemeinen Funktionen der Kommunikation nach Watzlawick zu interpretieren und gleich- gewichtig bei der Organisationsgestaltung zu berücksichtigen. Literatur: Watzlawick, P./Beaviti, J. H./Jackson, D.D., Menschliche Kommunikation, 8.Aufl., Bern u.a. 1990.
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