Sämtliche grundsätzlichen Entscheidungen in einem Unternehmen, die das gesamte Personal berühren. Daraus folgt ein nur geringer Konkretisierungsgrad, d.h., sie ist i.d.R. nicht direkt in zu realisierende Handlungen umzusetzen. Hieraus erwächst die Notwendigkeit zu einer mehr operationalisierten Formulierung von Teilpolitiken für die einzelnen personalwirtschaftlichen Funktionen wie z.B. der Personalführung oder der Arbeitsentgeltpolitik. Die Personalpolitik leitet sich aus den Grundsätzen der allgemeinen Unternehmenspolitik sowie den Unternehmenszielen ab, die wiederum in eine bestimmte Unternehmenskultur eingebettet sind; ihr Charakter ist demnach weitgehend derivativ. In der praktischen Umsetzung der Personalpolitik kommt es aber zu Interessenkonflikten zwischen Unternehmensleitung (Streben nach Gewinnmaximierung als generelles Unternehmensziel) und Arbeitnehmern bzw. deren Vertretern, den Betriebsräten (Streben nach Arbeitsplatzerhalt und hohem Einkommen).
Um diesen Zielkonflikt im Kompromiss zu lösen, obliegt der Personalpolitik eine Vermittlungsfunktion mit integrativem Charakter. D.h., die Personalpolitik hat nicht nur einen derivativen Einfluss auf das Personal, sondern sie sollte aufgrund ihrer Vermittlungsfunktion neben den anderen unternehmensbezogenen Teilpolitiken wie Absatz-, Investitions-, Produktionsoder Forschungs- und Entwicklungspolitik u.a. einen gleichberechtigten Status in der gesamten Unternehmenspolitik einnehmen. Personalpolitik unterliegt nicht einem zeitstabilen Datum, sondern ständigen Veränderungen im Zeitablauf, d.h., sie weist einen Prozesscharakter auf. Sie unterliegt außerdem im personalwirtschaftlichen Zielentscheidungsprozess unternehmensexternen und -internen Einflussfaktoren. Hierzu zählen auf externer Seite gesellschaftliche Rahmenbedingungen in Form von Wertvorstellungen und Gewohnheiten, ökonomische Rahmenbedingungen wie die allgemeine Wirtschaftslage, die wiederum den externen Arbeitsmarkt nachhaltig tangiert, als auch rechtlich-politischen Einflussfaktoren wie das individuelle und kollektive Arbeitsrecht. Nicht zuletzt üben auch technologische Rahmenbedingungen einen Einfluss auf die Personalpolitik aus, indem sie einerseits den Entscheidungsspielraum der Personalmanager einengen, ihn aber andererseits auch konstituieren und Forderungen der personalpolitischen Interessenträger (Beschäftigte, Betriebsräte) auslösen.
Zu den internen Rahmenbedingungen zählen dagegen organisatorisch-institutionelle Einflussgrößen wie das Unternehmensalter, die Rechtsform des Unternehmens und vor allem die hierarchische Stellung der Personalwirtschaft im Organisationsaufbau. Als wesentliche ökonomische Größe beeinflusst die wirtschaftliche Lage (Rentabilität) des Unternehmens die Personalpolitik, weil hierdurch letztlich die finanziellen Möglichkeiten für eine arbeitnehmerbezogene Leistungsund Sozialpolitik determiniert werden. Als interner politischer Einflussfaktor ist auch der gewerkschaftliche Organisationsgrad zu nennen, da dieser letztlich über die Verhandlungsstärke der Betriebsräte mit den Unternehmensleitungen entscheidet.
Die Personalpolitik ist einerseits Tei der betrieblichen Personalwirtschaft. Andererseits ist sie ein Teil der Unternehmungspolitik und damit mit den anderen Teilgebieten der Unternehmungspolitik eng verbunden. Als Teil der Unternehmungspolitik gehören zur Personalpolitik alle struktur- und ablaufbestimmenden Entscheidungen über die Unternehmungziele und deren Mittel im Bereich der Personalwirtschaft. Die betriebliche Personalpolitik umfaßt dabei diejenigen Ziel-und Mittelentscheidungen, die die wechselseitigen Beziehungen zwischen Unternehmungsführung und Belegschaft, zwischen den Mitarbeitern untereinander und zwischen den Mitarbeitern und ihrem Arbeitsplatz gestalten. Zu der betrieblichen Personalpolitik gehören insbesondere die Festlegung der Entgeltpolitik und der Beförderungspolitik, aber auch Fragen der betrieblichen Erfolgsbeteiligung, der betrieblichen Altersversorgung und der betrieblichen Mitbestimmung.
Personalwirtschaft
Personalmanagement, Personalplanung.
Personalwirtschaft
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