Ist die Formulierung und Durchsetzung von Zielen und Maßnahmen, die das Unternehmen als Ganzes betreffen. Damit legt sie das Unternehmensgeschehen für die Zukunft in den wesentlichen Grundzügen fest. Sie steht in engem Zusammenhang zur bestehenden Unternehmensvision, Unternehmensethik, Unternehmensphilosophie und Unternehmenskultur. Die Unternehmensführung muss die Unternehmenspolitik fest legen. Unterschiedliche Gruppen mit verschiedensten zum Teil konkurrierenden Zielsetzungen haben Einfluss auf die Unternehmenspolitik. Die wichtigsten Gruppen sind die Eigentümer, das Management, die Mitarbeiter, die Banken, die Lieferanten und die Kunden. Durch die zunehmende Arbeitsteilung und Abhängigkeit der Marktpartner untereinander wird eine enge Abstimmung der Politiken in Netzwerken von Unternehmen immer bedeutender. Ein Beispiel der zunehmenden Arbeitsteilung ist die Automobilindustrie. Dort entfallen heute mit zunehmender Tendenz ca. 70 Prozent der Herstellkosten auf die Zulieferer, die wiederum in starker Abhängigkeit von wenigen Großkunden sind. Diese gegenseitigen Abhängigkeiten führen zu maßgeblichem Einfluss auf die Unternehmenspolitik der Marktpartner untereinander. Ähnliche praktische Beispiele gibt es auch im Zusammenhang mit den übrigen oben genannten Gruppen. Insbesondere technische Entwicklungen wirken auf eine veränderte Einflussnahme auf die Unternehmenspolitik. Komplexe Produkte lassen sich heute nur noch in Abstimmung mit Kooperationspartnern in Entwicklung und Fertigung herstellen. Geschäftsprozesse werden in unternehmensübergreifenden Netzwerken organisiert, Unternehmensgrenzen schwinden. Das bedeutet Unternehmenspolitik in Abstimmung im gesamten Netzwerk. Ein Teilaspekt wird durch folgendes Beispiel beleuchtet. In der Entwicklung der elektronischen Instrumente eines Lkw arbeiten beide Partner, Lkw-Hersteller und Elektronikfirma, zum Teil am gleichen Ort zusammen. Ohne diese enge Zusammenarbeit in Entwicklung und Fertigung ist eine konkurrenzfähige, technologisch ausgereifte Lösung nicht denkbar. In der Ausrichtung der Unternehmenspolitik sind die Shareholdervalue Politik und die Stakeholder-Politik als polarisierende Ansätze zu unterscheiden.
Bankgeschäftspolitik.
Unternehmensfüh-rung
Im Rahmen der Unternehmungspolitik werden die Entscheidungen getroffen, die notwendig sind, um die gesteckten Unternehmungsziele optimal zu erreichen. Die Unternehmungspolitik besteht aus der Politik der einzelnen betrieblichen Funktionen Beschaffung, Lagerung, Produktion, Absatz, Finanzierung sowie aus der betrieblichen Personal-und Sozialpolitik. Die Unternehmungspolitik setzt eine entsprechende Unternehmungstheorie voraus. Ohne eine gute Theorie ist auch keine gute Politik möglich. Richtige Entscheidungen setzen eine entsprechende Erkenntnis der Zusammenhänge und der Abhängigkeiten voraus.
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