Ursprünglich für militärische Übungszwecke entwickelte Methode, mit der Problemlösungs- und Entscheidungsverhalten für praktische Anwendungen geübt werden soll. Man bedient sich dabei eines mathematischen Modells, das die wichtigsten Größen der nachzubildenden Situation enthält. Bei Unternehmensplanspielen sind dies z.B. Produktion, Beschaffung, Kosten, Qualität, Preise, Finanzierung, Investition, Umsatz, Gewinn, Konjunktur. Die Spieler haben, ausgehend von einer gestellten Anfangssituation, Planung zu betreiben und Entscheidungen zu treffen, welche durch Eingabe in das Modell zu einer Veränderung der Situation führen. Anhand dieser neuen Situation sind wieder Entscheidungen zu treffen usw. Durch Planspiele ist es somit möglich, innerhalb kurzer Zeit normalerweise länger dauernde Abläufe zu erfassen und Lerneffekte zu erzielen, ohne dabei Schäden anzurichten, die bei Fehlentscheidungen in der Realität entstehen würden.
In der Wirtschaftssoziologie: für Forschung, Ausbildung und Entscheidungsvorbereitung eingesetztes Verfahren, bei dem Teilnehmer, die bestimmte Rollen spielen sollen, mit praktischen Situationen konfrontiert werden, die aufgrund einer Ausgangslage und festgelegten Regeln entsprechende Entscheidungen und Handlungen verlangen. Auf der Basis feststehender oder variierter Plandaten (Planziele, System- und Umweltbedingungen) werden planverwirklichende Mittel definiert, eingestreute Störimpulse durch Plankorrekturen behoben. Die Beurteilung der Plausibilität der Aktionen erfolgt durch eine Kontrollgruppe. Das Planspiel dient zur Einübung zweckrationalen, flexiblen und reaktionssicheren Entscheidungshandelns in Planungsprozessen.
dynamische, in Zeitabläufe gegliederte Spielsituation mit ständig wechselnden Aufgabenstellungen. Mit Hilfe der EDV lassen sich Spielmodelle entwickeln, die z. B. komplexe Prozesse der Unternehmensführung simulieren. Die Spielteilnehmer, meist Führungs- und Führungsnachwuchskräfte, üben sich in der Wahrnehmung wesentlicher Managementfunktionen. Sie steuern Planungs-, Entscheidungs-, und Kooperationsprozesse, erfahren die Ergebnisse ihrer Massnahmen nach jeder Spielrunde und treffen nach systematischer Beurteilung der Ergebnisse neue Entscheidungen.
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