Entscheidungssituationen unter Risiko sind dadurch gekennzeichnet, daß (begründet eingeführte) Wahrscheinlichkeiten subjektiver oder objektiver Art über den Eintritt der Umweltzustände vorliegen. Diese Ereigniswahrscheinlichkeiten sind entweder unabhängig oder abhängig von den ergriffenen Aktionen. Bei aktionsunabhängigen Wahrscheinlichkeiten gilt für jede Aktion die gleiche Wahrscheinlichkeitsverteilung der Umweltzustände, während sich bei aktionsabhängigen Wahrscheinlichkeiten die einzelnen Verteilungen i. d. Risikosituation unterscheiden.
im Rahmen der präskriptiven Entscheidungstheorie Bezeichnung für eine Entscheidungssituation, in der die Handlungsalternativen durch eine Wahrscheinlichkeitsverteilung alternativ möglicher Ergebnisse gekennzeichnet sind. Je nach der Art ihrer Gewinnung werden dabei verschiedene Arten von Wahrscheinlichkeitsangaben unterschieden: (1) Objektive Wahrscheinlichkeiten können aus intersubjektiv überprüfbaren Berechnungen oder Beobachtungen abgeleitet werden. Dabei kann es sich entweder um a-priori mögliche Berechnungen im wesentlichen kombinatorischer Art handeln, wie z. B. die Berechnung der Wahrscheinlichkeit dafür, mit einem. Lottotip "6 Richtige" zu erzielen (theoretische oder mathematische Wahrscheinlichkeiten). Zum anderen ist es möglich, Wahrscheinlichkeitsangaben durch Extrapolation. von Vergangenheitsbeobachtungen mittels geeigneter statistischer Methoden zu gewinnen (statistische Wahrscheinlichkeiten). Subjektive Wahrscheinlichkeiten stellen demgegenüber weitgehend aus der Intuition und Erfahrung des jeweiligen Entscheidungsträgers abzuleitende Masszahlen für das Ausmass dar, in dem er bestimmte Entwicklungen für mehr oder weniger möglich erachtet.
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