Empfehlungen
A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z  
  Home Top 10 Fachbereiche News Hilfe & FAQ
 

system dynamics

(Systemtheorie, dynamisches Regelkreismodell) Modellierungskonzept dynamischer Systeme, das von Jay W. Forrester als industrial dynamics zuerst geschaffen wurde, um einzelbetriebliche dynamische Zusammenhänge von Unternehmen zu untersuchen. Das Konzept wurde später auf zahlreiche sozialwissenschaftliche Fragestellungen angewandt und zu einem allgemeinen und umfassenden Konzept (system dynamics) erweitert. Die Entwicklung gesellschaftlicher Systeme im zeitlichen Ablauf wird durch Differenzengleichungen dargestellt, die in periodischer Rekursion die einzelnen Systemzustände zwischen den Folgeperioden verknüpfen. Die Untersuchung komplexer Fragestellungen beginnt mit der Formulierung der Systemgrenze, um nur die wesentlichen Komponenten eines Systems zu erfassen, die für dessen Dynamik verantwortlich sind. Innerhalb dieser Systemgrenze liegen alle für das Systemverhalten als ursächlich gehaltenen Regelkreise (feedback loops). Die Regelkreise können über die Variablen beliebig miteinander vermascht sein und bieten damit die Möglichkeit, komplexe nichtlineare Systeme abzubilden. Die Geschlossenheit der Regelkreise resultiert aus der Verknüpfung von Zustandsgrössen (levels, Bestandsgrössen) und Flussgrössen (Rates). Zustandsgrössen beschreiben den Status eines Systems zu einem bestimmten Zeitpunkt, Flussgrössen die Statusänderungen über einen Zeitraum. Da Flussgrössen und Zustandsgrössen direkt voneinander beeinflusst werden, genügt es, die Zielvorgaben, die Zielerreichung, die resultierende Zielabweichung und die daraus folgenden Aktionen anhand der Flussgrössen zu ermitteln. Mittels system dynamics kann ein reales System in ein logisches Strukturgebilde überführt werden. Die system dynamics-Forschung hat für die Transformation der Strukturen in mathematische, computergerechte Gleichungssysteme und die Analyse dieser Strukturen spezielle Simulationssprachen (insb. DYNAMO) entwickelt. Besondere Bekanntheit erhielt dieser Typ von Simulationsmodell durch die 1972 im Auftrag des Club of Rome erstellte Studie "Grenzen des Wachstums" von Dennis Meadows.   Literatur: Forrester, J. W., Industrial Dynamics, Cambridge, Mass. 1961; dt. Übers.: Grundzüge einer Systemtheorie, Wiesbaden 1972. v. Kortzfleisch, G.IKrallmann, H., Industrial Dynamics, in: HWProd, Stuttgart 1979, Sp. 725 ff. Zwicker, E., Simulation und Analyse dynamischer Systeme in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Berlin, New York 1981.

Vorhergehender Fachbegriff: System der produktiven Faktoren | Nächster Fachbegriff: System fester Wechselkurse



  Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken

   
 
 

   Weitere Begriffe : Patronatserklärung | Gerichtlich zugelassene Versicherungsberater | Konzernabschluss, Grundsätze (GoK)

   Praxisnahe Definitionen

Nutzen Sie die jeweilige Begriffserklärung bei Ihrer täglichen Arbeit. Jede Definition ist wesentlich umfangreicher angelegt als in einem gewöhnlichen Glossar.

  Marketing

  Definition

  Konditionenpolitik

   Fachbegriffe der Volkswirtschaft

Die Volkswirtschaftslehre stellt einen Grossteil der Fachtermini vor, die Sie in diesem Lexikon finden werden. Viele Begriffe aus der Finanzwelt stehen im Schnittbereich von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre.

  Investitionsrechnungen

  Marktversagen

  Umsatzsteuer

   Beliebte Artikel

Bestimmte Erklärungen und Begriffsdefinitionen erfreuen sich bei unseren Lesern ganz besonderer Beliebtheit. Diese werden mehrmals pro Jahr aktualisiert.

  Cash Flow

  Bausparen

  Fremdwährungskonto


     © 2023-2024 Wirtschaftslexikon24.com       All rights reserved.      Home  |  Datenschutzbestimmungen  |  Impressum  |  Rechtliche Hinweise
Aktuelles Wirtschaftslexikon