Als private Vereinigung 1968 von Wissenschaftlern und Industriellen in Rom gegründet. Ziel ist es, auf die globalen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Probleme der Erde hinzuweisen und Anstöße zu ihrer Lösung zu geben. Durch seine Untersuchungen und Veröffentlichungen erzielt der Club beachtliche Aufmerksamkeit in der Weltöffentlichkeit und bei Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft.
Die Einzelmitgliedschaft ist auf 100 Personen beschränkt, die zur Zeit aus über 50 Staaten stammen. Nationale Gruppen existieren in über 30 Staaten.
wurde 1968 als lose Vereinigung von ca. 100 Persönlichkeiten gegründet, die sich mit weltweiten Krisenphänomenen und Problemen ökonomischer, ökologischer, sozialer und demographischer Art beschäftigten und hierfür Lösungsstrategien vorschlagen, die alle äusserst umstritten sind. Besonderes Aufsehen erregten die Studien "Die Grenzen des Wachstums" und "Menschheit am Wendepunkt", die wissenschaftlich höchst zweifelhafte Prognosen und Lösungsvorschläge der Weltprobleme enthalten. In seinem ersten Bericht forderte der Club of Rome die Verminderung des Bevölkerungswachstums, eine drastische Reduktion des Rohstoffverbrauchs und die Beschränkung der Investitionen auf Ersatzinvestitionen, um einen Zusammenbruch des Weltsystems zu verhindern (Wachstumsgrenzen, Nullwachstum). Die spektakuläre These, abnehmende Rohstoffreserven und ein exponentiell zunehmender Rohstoffverbrauch verursachten ein Ende des Wirtschaftswachstum, gründet sich auf die fehlerhafte Gleichsetzung von Lagerstatt und Vorkommen sowie auf ein fundamentales Missverständnis der Funktion des Preissystems. Die vom Club of Rome vorgelegten Schätzungen der Lagerstätten sind bereits gegenwärtig völlig überholt. Allgemein üblich ist die Klassifikation in sichere, wahrscheinliche und mögliche Vorräte. Die möglichen Vorräte müssen aufgrund von Stichproben bekannt sein. Sie betragen ein Vielfaches der gesicherten Reserven und wurden vom Club of Rome überhaupt nicht erwähnt. Nicht erwähnt wurden auch Rohstoffe, wie z.B. Magnesium, die bereits beim gegenwärtigen Stand der Technologie in fast unbegrenzten Mengen gewinnbar sind, sowie die auf dem Meeresgrund liegenden Manganknollen. Technische Neuerungen und Neuentdeckungen von Erzreserven haben die Rentabilitätsschwelle für den marinen Bergbau jedoch ständig hinausgeschoben. Dies heisst aber nicht, einzelne Rohstoffe könnten nie knapp werden. Obwohl der Club of Rome zugab, dass es keine Daten gibt, aufgrund derer ein Zusammenhang zwischen Umweltverschmutzung und Wirtschaftswachstum errechnet werden kann, konstruierte er einen solchen, um so Wachstumsgrenzen berechnen zu können. Ebensowenig gesichert ist der Zusammenhang zwischen Weltbevölkerung und Ernährung. Von entscheidender Bedeutung sind hier die Wirtschaftsordnungen der Länder. So würde z.B. eine Umstellung der sowjetischen Wirtschaft auf eine Marktwirtschaft zu einem starken Anstieg der Weltnahrungsmittelproduktion führen. Während der Club of Rome zuerst ein Nullwachstum postulierte, revidierte er vier Jahre später diesen Standpunkt, was in der Öffentlichkeit jedoch kaum Beachtung fand. Literatur: Club of Rome (Hrsg.), Die Herausforderung des Wachstums, München 1990. Freemann, CJJahoda, M. u. a., Zukunft aus dem Computer?, Berlin 1973. Meadows,D. u.a., Die Grenzen des Wachstums, Hamburg 1973.
1968 in Rom von dem italienischen Industriellen Aurelio PECCEI gegründete private Vereinigung, der maximal hundert Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben angehören. Anlass der Gründung war die Besorgnis, dass die gegenwärtigen Gesellschaften den weltweiten Krisenerscheinungen nicht genügend Aufmerksamkeit schenken und institutionell nicht ausreichend für eine Krisenbewältigung gerüstet sind. Zu den Zielen gehören die Identifizierung, Analyse, Darstellung und Interpretation der vielfältigen und wechselseitig voneinander abhängigen Faktoren sozialer, wirtschaftlicher, politischer Art, die in Verbindung mit den vorhandenen Rohstoffen und der Umweltqualität die »Lage der Menschheit« bestimmen. Die globalen wechselseitigen Zusammenhänge sollen durch das Wirken des Clubs in das Bewußtsein von Politikern und Öffentlichkeit gerückt werden. Über die Beschreibung hinaus wird auch die Entwicklung und Verbreitung von Vorschlägen und Strategien zur Lösung der identifizierten globalen Probleme als eine der Hauptaufgaben betrachtet. Eine besondere Bedeutung wird der Sicherung des Friedens durch Kontakte zu (inter-)nationalen Entscheidungsgremien zugemessen. Das Augenmerk der Öffentlichkeit lenkte der Club v.a. durch die von ihm in Auftrag gegebenen Studien auf sich. Bekannteste Veröffentlichung ist der Bericht »The Limits to Growth« (1972). Diese von Dennis H. MEADOWS u.a. erarbeitete Studie über die Grenzen des Wachstums wurde in 37 Sprachen veröffentlicht und erreichte eine Weltauflage von über zehn Millionen Exemplaren. Zu den Veröffentlichungen aus jüngerer Zeit zählen u.a. »Die Zukunft der Weltmeere« (1985), »Über das Elend in der Dritten Welt« (1986) und »Die erste globale Revolution« (1992).
Vorhergehender Fachbegriff: Club of Rome | Nächster Fachbegriff: Club-Shopping
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|
|