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Trittbrettfahrer

Wenn Unternehmungen die Wirkung einer Maßnahme mitbenutzen, ohne eine entsprechende Gegenleistung zu erbringen, so werden sie in der Literatur als "free-rider" oder Trittbrettfahrer bezeichnet. Dieses Verhalten ist z.B. bei infrastrukturellen Maßnahmen relevant, die die Güterproduktion der Unternehmung positiv beeinflussen können. Unternehmungen zeigen aber auch dann ein derartiges Verhalten, wenn sie den Einsatz absatzpolitischer Instrumente anderer Unternehmungen mitbenutzen, ohne sich an deren Kosten zu beteiligen.

(Schwarzfahrer, Freifahrer, free rider) Jemand verhält sich als Trittbrettfahrer, wenn er Nutzen aus Gütern, Einrichtungen und Handlungen zieht, ohne sich an den zu ihrer Bereitstellung entstehenden Kosten entsprechend zu beteiligen (externe Effekte). Trittbrettfahrer-verhalten kann auftreten, wenn gemeinsame Inanspruchnahme von Gütern möglich ist (Nichtrivalität) und niemand hiervon ausgeschlossen werden kann oder soll (Nichtausschliessbarkeit), d. h. wenn es sich um Kollektivgüter handelt. Je mehr Beteiligte sich als Trittbrettfahrer verhalten, um so wahrscheinlicher wird das Gefangenendilemma: Obwohl alle das öffentliche Gut oder die gemeinsame Aktion wollen, kommt es hierzu nicht, weil sich jeder auf die anderen verlässt. Um dies zu verhindern, wird das Trittbrett-fahrerverhalten oft durch Zwangsbeiträge (z. B. Steuern) ausgeschaltet. Werden die Beiträge nach der individuellen Zahlungsbereitschaft festgelegt, kann sich Trittbrettfahrer-verhalten darin manifestieren, dass bei der Befragung die wahren Präferenzen heruntergespielt oder ganz verschwiegen werden, so dass die Allokation verzerrt wird. Die Wissenschaft ist daher bemüht, Verfahren zu entwikkeln, die Anreize zur Offenbarung der wirklichen Präferenzen enthalten. Das Trittbrettfahrerproblem tritt auch bei der Organisation von Interessen durch Gruppen auf. Da hier Zwangsmassnahmen im Grundsatz entfallen, bieten die Gruppen ihren jeweiligen Mitgliedern spezifische Güter oder Dienstleistungen, die mehr oder weniger unabhängig vom eigentlichen Organisationszweck sind, zu besonders günstigen Bedingungen an, um sie auf diese Weise zu halten bzw. Trittbrettfahrer zu zahlenden Mitgliedern zu machen. Diese Strategie ist insb. bei grossen Gruppen anzutreffen. In kleinen Gruppen hingegen können die Mitglieder durch wechselseitige Aufsicht bei niedrigen Kontroll- und Organisationskosten das Trittbrettfahrerverhalten weitgehend ausschalten.                Literatur: Kirsch, G., Ökonomische Theorie der Politik, Tübingen, Düsseldorf 1974.

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