bietet den Gästen Speisen und Getränke mit oder ohne Bedienung an. Der einzelne Betrieb muss sich dabei den wirtschaftlichen Gegebenheiten des Standortes anpassen. Um rentabel zu arbeiten, sind Betriebsform, Gästekreis, äussere Aufmachung, Anordnung der Räumlichkeiten, Betriebsorganisation und Betriebszeiten aufeinander abzustimmen. Diese Faktoren entscheiden darüber, ob Verpflegungsbetriebe hauptsächlich vom Tourismus leben und somit als —Tourismusbetriebe gelten oder mehr auf die Nahversorgungsbedürfnisse der Bevölkerung abgestimmt sind. Neben Speisen und Getränken werden oft auch verschiedene Nebenleistungen, z. B. eine Gelegenheit sich zu unterhalten oder Sport zu treiben, angeboten. Ähnlich Beherbergungsbetrieben treten Verpflegungsbetriebe in unterschiedlichsten Erscheinungsformen auf. Je nach Qualität des Speisen- und Getränkesortiments, Betriebsgrösse, Art der Bedienung und Angebotsvielfalt lassen sich folgende Betriebsarten unterscheiden: · Restaurant als qualitativ führender Betrieb mit hohem Bedienungskomfort; · Gasthaus mit einfacherem, traditionellen Angebot; · Imbissstube (Buffet) mit kleinem Angebot für kurzfristigen Aufenthalt; · Selbstbedienungsrestaurant mit beschränktem Angebot ohne Bedienungskomfort; · Kaffeehaus mit in Ausstattung und Angebot (Zeitungen, Brettspiele, usw.) liegendem Anreiz zu längerem Verweilen; · Espresso, kaffeehausähnliches Angebot, jedoch auf sehr kurzfristigen Aufenthalt ausgerichtet, · Wein- und Bierstube, gastgewerblicher Betrieb mit geringem Buffetangebot; · Bar mit, bedingt durch Art der Einrichtung, Musik und Tanz, intimer Atmosphäre; · Autobahnraststätte, auf die besonderen Bedürfnisse der Autofahrer abgestimmt und meist unmittelbar neben Tankstellen errichtet; · Buschenschank und Heuriger, vorwiegend der Verabreichung von Eigenerzeugnissen dienend. In der Gastronomie herrschen Klein- und Mittelbetriebe vor. In Österreich werden z. B. 35% der Betriebe vom Eigentümer und seinen Familienangehörigen als Mitarbeitern geführt. Hoher Personaleinsatz, grosse Lagerbestände und wachsende Kapitalintensität verursachen permanent steigende Kosten, so dass alternative Unternehmensformen immer mehr an Bedeutung gewinnen. Daraus resultiert eine zunehmende Spezialisierung dieser Branche in: · traditionelle Betriebsformen mit hohem Leistungs- und Preisniveau im Stadtgebiet und in Regionen mit hohem touristischen Aufkommen; · Klein- und Mittelbetriebe mit spezialisiertem Angebot (Pizzeria, China-Restaurant) und Selbstbedienungsrestaurants (FastFood-Betriebe) in Ketten- oder Filialform, mit preisgünstigem Angebot. Betriebsketten und Franchising bilden die wichtigsten neueren Kooperationsformen, die in den USA bereits eine lange Tradition aufweisen und auch in Europa hohe Zuwachsraten erreichen (McDonalds, Wimpy, Kentucky Fried Chicken, Wienerwald, Burger King). Ihre Vorteile liegen in einheitlicher Betriebsgestaltung, Konstanz in Qualität, Quantität und Preis, jugendlichem Ambiente, ansprechendem Service und in der Unterstützung der Mitglieder bei vielen Managementaufgaben. Literatur: Kaspar, C.IKunz, B., Unternehmensführung im Fremdenverkehr, Bern, Stuttgart 1982. Reith, W., Betriebswirtschaftslehre und gastgewerbliche Betriebslehre, Bd. I, Wien 1987.
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